Ein Tag als Mann – Weltfrauentag

Was wäre wenn... ich einen Tag als Mann verbringen würde. Am Weltfrauentag vielleicht. Der, so mein Eindruck, für die Meisten sowieso nur ein normaler Tag ist. Oder? Schauen wir doch mal.

Frauentag

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(M)ein Tag als Mann am Weltfrauentag

Eine Anmerkung vorweg: ich werde tief, sehr tief in die Klischeekiste greifen und ein bisschen (sehr) überzeichnen.

Beginnen wir beim...

Frühstück

Die Dusche hat gut getan. Die frischen Sachen hängen schon im Bad und ich kann sie gleich anziehen. Im Wohnzimmer schauen die Kinder gerade Fernsehen. Ich gehe in die Küche, wo die Kaffeemaschine schon mit frischem Kaffee auf mich wartet. Auf dem Tisch stehen Brot und Belag und vier Teller. "Was wollt ihr zur Schule mitnehmen?" ruft meine Frau ins Wohnzimmer. "Nur Brot!" - "Für mich bitte auch ein Apfel", ruft es zurück. "Und zum Frühstück?" - "Müsli!"

Ich schmiere mir schnell ein Brot, ich habe es eilig heute. Meine Frau drückt mir noch eine Banane zum Mitnehmen in die Hand, als ich nach hastig getrunkenem Kaffee mit angebissenem Brot zur Tür eile. Schon so spät! Und das erste Meeting ist schon gleich um 8! Und meine Frau braucht das Auto weil Paul... nein, Michi zum Karate geht heute und sie dran ist mit 'Fahrdienst'. Also auf zur...

Arbeit

Seltsam, direkt hinter dem Tor stehen ein paar Männer und Frauen und verteilen rote Rosen. An die Kolleginnen. Was ist denn los? "Weltfrauentag", erklärt mir eine Kollegin, mit Rose in der Hand. "Oh. Ja. Stimmt." Da war ja was. Aber warum? Meine Kolleginnen sind doch voll integriert, machen ihren Job gut, niemand guckt sie komisch an. Oder was soll dieser Tag jetzt bezwecken? Etwas ratlos folge ich meiner Kollegin in unser Büro. Aber dann ist so viel zu tun, dass ich gar nicht mehr dazu komme mir über die Rose Gedanken zu machen. Ich bin eh nicht so der Fan von Blumen und das Meeting muss vorbereitet werden.

Arbeit Alltag Mann

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Der Chef ist zufrieden mit dem Meeting. Und hat gleich ein paar weitere Wünsche für die nächste Präsentation. "Am besten lassen Sie wieder Frau Schneider die Folien machen, die hat ein gutes Auge dafür." Das stimmt zwar, dafür aber auch sehr genaue Vorstellungen davon wie die entsprechenden Grafiken auszusehen haben, damit sie optisch passen. Das nervt etwas.

Der Rest des Arbeitstages ist etwas hektisch, aber immerhin gibt es keine unangenehmen Überraschungen. Und ich komme heute endlich mal wieder pünktlich aus dem Büro. Wie schön.

Daheim

Als ich nach Hause komme ist niemand da. Seltsam, aber dann fällt mir ein dass ja heute Karate ist. Dann sind wohl beide Kinder da. Ich mache mir einen Kaffee und setze mich an meinen Rechner. Zeit um ein bisschen zu entspannen. Mario Cart mit ein paar Freunden, das geht immer.

"Schatz? Bist du schon da?" ruft es plötzlich von der Tür. "Ja!" rufe ich zurück. Ist es schon so spät? Tatsache, fast 18 Uhr. "Was gibt's denn zu essen?" ....

Verlassen wir den Tag mal

So in etwa würde ich mir einen (überzeichneten) normalen Tag als Mann vorstellen. Sich darum kümmern rechtzeitig zur Arbeit zu kommen, dort einen guten Job abliefern. Danach Freizeit. Und teilweise nicht einmal ein Bewusstsein dafür, dass es ein Ungleichgewicht gibt. In der Verteilung der Aufgaben. Beim Mental Load. Bei der Care Arbeit. Ich habe extra offen gelassen ob die Frau dieses Mannes auch arbeiten geht. Unwahrscheinlich ist es nicht, damit wird die Verteilung dann noch schiefer.

Gleichberechtigung? Nicht so ganz. Aber man darf ja träumen.

Und genau darum geht es. Echte Gleichberechtigung. Nicht nur auf dem Papier. Ja, es ist viel passiert, aber wir sind immer noch weit davon entfernt.

Dieser Beitrag nimmt an der Blogparade von familienleicht teil.

12 von 12 im Dezember 21

12 von 12 Arbeiten Kaffee

Am Morgen erstmal einen Kaffee und die ersten Dinge abarbeiten.

12 von 12 Kuchen backen

Geburtstagskuchen: Work in Progress

3. Advent Adventskranz

und der 3. Advent ist ja auch noch!

Kuchen im Ofen

Fast fertig...

Wäsche

Aber es geht doch nichts über die üblichen Hausarbeiten. Auch bei Eis und Schnee.

Film gucken Movie

Zur Entspannugn dann ein Film. "The Greatest Showman" ist echt zu empfehlen!

Geburtstag Kuchen

Now! Genau so war der Kuchen gewünscht.

Geburtstag Geschenke

Schnell noch ein paar Dinge einwickeln...

Work Workbook Cover

... und am aktuellen Workbook weiterarbeiten.

Geschenke auspacken

nach dem Auspacken...

Geburtstagskuchen

und zum Schluss den Kuchen verspeisen.

Monatsrückblick September

Willkommen im Monatsrückblick auf den September des Ideenbrunnens. Es war privat einiges los, deshalb war ich ansonsten nicht so sichtbar.

Schule

Das große Kind ist jetzt ein Schulkind. Der erste Schultag war etwas aufregend und auch schön. Die Schule hat sich wirklich Mühe gegeben trotz der Sicherheitsvorkehrungen ein kleines Event daraus zu machen. Dass die Gruppen unter diesen Umständen deutlich kleiner waren habe allerdings nicht nur ich genossen. Massenveranstaltungen sind nicht so ganz meins und das Kind findet die auch selten gut. Rund um den ersten Schultag war natürlich auch einiges zu organisieren. Wer ein Schulkind hat weiß bestimmt was das Wort "Materialliste" bedeutet, speziell wenn man nur wenige Tage Zeit hat alles auf dieser Liste zu organisieren.

Freizeit

Ich bin endlich mal wieder bei Pferden und Ponys gewesen. Die Kinder haben das "Reiten" - geführt werden - genossen. Und auch dass sie die Ponys streicheln und füttern durften. Die Besitzerin des Hofes achtet sehr auf ihre Tiere und es gibt nicht nur Pferde und Ponys dort, sondern auch Katzen, Hühner, Schafe, Kühe, Lamas, Esel und sogar Kamele. Wer mithelfen will ist dort gerne gesehen, wurde mir gesagt.

Dann habe ich erfahren, dass es im Nachbarort einen Rollenspielverein gibt. Das hätte ich nicht geahnt. Die sind doch nicht so häufig, dachte ich. Einen Rollenspielladen gibt z.B. es in der ganzen Stadt nicht. Andererseits habe ich bisher auch nicht danach gesucht. Und dann spült mir der Zufall die Information in die Hände. Jetzt darf ich nur noch Zeit finden dort auch mal hin zu gehen.

September Rückblick

Außerdem wurde eine sehr lang andauernde Rollenspiel-Kampagne nach 10 Jahren Spielzeit beendet. Das ist ein Gefühl, als wenn man das letzte Kapitel eines lieb gewonnenen Buches fertig gelesen hat und das Buch zuklappt. Wissend, dass die Fortsetzung vielleicht nicht kommen wird. Aber es war so gut, dass man es am liebsten noch mal lesen würde. Ich möchte an dieser Stelle meinen langjährigen Mitspielern und vor allem dem Spielleiter danken, die trotz aller Widrigkeiten während dieser Zeit nie aufgegeben haben, so dass die Kampagne zu einem Abschluss kommen konnte.

Business

Das kam im September ziemlich kurz. Was zum größten Teil mit der Einschulung und dem damit verbundenen Chaos zu tun hatte. Mit dem ersten Schultag ist das Chaos ja nicht vorbei, da geht es erst richtig los, bis sich ein neuer Alltag findet. Falls Ihr Euch also gewundert habt wieso es noch keinen neuen Termin für den Wunschkund*Innen Workshop gibt: das liegt an der Schule. Also, auch an der Schule.

Ideen Brainstorming Rückblick

Was es aber weiterhin gibt: Brainstorming-Sessions mit mir: in 30 Minuten ca eine Seite Mitschrift voller Ideen (für mehr Sichtbarkeit zum Beispiel) inkl. bessere Laune. Schreib mir einfach.


Wie wichtig ist ein Netzwerk

Netzwerk wichtig

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Wie wichtig ist so ein Netzwerk denn jetzt wirklich?

Ganz kurz: immens wichtig! Besonders wenn ich Kinder habe. Mein Netzwerk ist so etwas wie mein Auffangnetz. Ein Halt in unterschiedlichen Situationen.

Aha. Und wie genau?


Ich tausche mich gerne mit anderen über verschiedenste Themen aus. Allein wäre das etwas... öde. Sei es, dass uns ein gemeinsamer Humor verbindet, ähnliche Lebensumstände, das Business oder dass wir uns einfach für das Arbeitsfeld des jeweils anderen interessieren. In meinem Falle auch, weil ich wirklich viele Interessen habe und es sehr angenehm finde, jeweils auch Spezialisten zu kennen.
Unternehmungen machen mir mehr Spaß, wenn noch jemand dabei ist. Weil man die Erinnerung dann teilen kann. Weil dann jemand da ist, mit dem man sich mit Aufsicht ggf. abwechseln kann.
Es ist sehr beruhigend zu wissen, da ist noch jemand im Hintergrund, der im Notfall einspringen kann. Idealerweise jemand, dem die Kinder vertrauen. Das kann der Kindergarten sein, das können die Großeltern sein, Nachbarn oder eine Freundin...
Es entspannt ungemein zu wissen, dass ich nicht allein bin. Nicht alles allein stemmen muss. Und wenn es nur aufbauende Worte sind. Wobei ich die Wirkung von Worten lange unterschätzt habe. Es ist wirklich wohltuend für mich, wenn da jemand ist, der sagt „Du machst das gut“ oder auch "die Situation ist gerade mies und das darfst Du auch so empfinden". Hast Du so jemanden in Deinem Freundes- und Bekanntenkreis, der/die Dich einfach unterstützt, Dich annimmt, wie Du bist?

Außerdem kann ich mit einem Netzwerk meine mentale Belastung auf mehrere Schultern verteilen. Und für einiges auch professionelle Unterstützung annehmen (Therapeut, Coach...).

Ja, ok, privat habe ich das eh. Aber für's Business? Als Solopreneur?

Es gibt immer mal wieder Situationen des Zweifelns oder auch der Freude. Wie schön, wenn ich diese mit jemandem teilen kann, der/die das auch kennt. Das ist das Eine. Natürlich ist es auch „irgendwie cool“ alles alleine zu stemmen. Aber wer bitte schafft das auf Dauer? Es gibt da einen fiesen Glaubenssatz, der immer meint, „ich genüge nicht“. Kennst Du den auch? Mir machte er lange Zeit das Leben sehr schwer. Hier habe ich etwas mehr über ihn geschrieben.

Und dann, WILL ich wirklich alles immer alleine machen? Meine Buchhaltung zum Beispiel frisst unendlich Zeit und macht mir keinen Spaß. Wie schön, dass es Menschen gibt, die das gerne machen und an die ich das auslagern kann.

Aber auch hier hilft an einigen Stellen ein professioneller Coach am besten weiter. Der meine Themen mit sortiert. Der die x-te verzweifelte Frage nach „und wie geht das denn jetzt??“ ganz cool beantworten kann.

Meiner Meinung nach macht es außerdem sehr viel Sinn, Dinge so zu verteilen, dass jeder in seinen Talenten arbeiten kann. Ich kann keine Buchhaltung? Prima, dafür habe ich ja eine Expertin, die genau das am besten und auch viel schneller kann als ich. Außerdem finde ich es sehr entspannend, mir zu erlauben, dass ich Pausen haben darf, ja, dass die sogar wichtig sind. Glaubst Du nicht? Schau mal hier.


Wie sieht es bei Dir aus? Wie wichtig ist ein Netzwerk für Dich?

Für Menschen im Umbruch (privat, aber auch beruflich) habe ich eine eigene Facebookgruppe erschaffen, wo sich gegenseitig unterstützt wird. Neugierig? Schau mal rein, die Gruppe ist kostenlos.

Ich genüge nicht – Was macht das mit mir?

Ich genüge nicht was macht das mit mir

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Ich genüge nicht - was macht der Glaubenssatz mit mir?

Ich genüge nicht. Klingt der Glaubenssatz bekannt? So direkt oder in Variationen („ich kann nicht x“ oder „ich bin zu doof für y“) habe ich ihn schon oft gehört. Und ich kenne ihn selber auch sehr gut. Wenn ich dann dazu neige, mich mit Menschen zu vergleichen, die etwas sehr gut können, dann ist es sehr leicht sich selber für schlecht zu halten. Und das macht etwas mit mir.

Ich dachte zum Beispiel lange Jahre, dass ich nur schlecht Englisch kann. Ich habe viele Jahre an meinem Englisch gearbeitet (Filme und Bücher in der Sprache verschlungen, viele Texte auf Englisch verfasst) und hielt mich immer noch für schlecht. Tatsächlich war mein Freundeskreis nur verdammt gut, teilweise mit dem Vorteil eines monatelangen Schüleraustauschs in englischsprachigen Ländern.

Die Erkenntnis kam, als ich im Jobinterview Englisch sprechen musste. Ich hatte mich vorher entschuldigt, ich sei nicht so gut. Dafür lief es dann aus meiner Sicht erstaunlicherweise doch recht gut. Der Interviewer meinte danach, ich würde mein Licht da hoffnungslos unter den Scheffel stellen. Ich habe alle seine Fragen auf Englisch verstanden und meine Antworten waren absolut kein hilfloses Gestammel. Auch wenn ich etwas nach dem ein oder anderen Wort suchen musste.

Beim Vergleich mit anderen hilft es mir wirklich, genau auf die Perspektive zu schauen. Wenn ich mich denn schon vergleichen muss oder will. Da ist es pfiffiger, mich mit mir selbst von vor 3-5-10 Jahren zu vergleichen. Wo stand ich da? Was fand ich da schwierig? Und wie finde ich es jetzt? Ich finde das oft sehr motivierend, zu sehen was sich in der Zeit getan hat. Vor 10 Jahren war ich ein unglaublich schüchterner Mensch. Ich hatte den Eindruck, es falle mir schwer Kontakte aufzubauen. Das war schon damals nicht wahr, aber mein Selbstbild war wirklich im Keller. Heute weiß ich, dass ich gut Kontakte aufbauen kann.

Leider sieht das der Glaubenssatz „ich genüge nicht“ oft anders. Der neigt dazu, sich weiterhin mit anderen zu vergleichen, die vermeintlich besser sind. Was der Glaubenssatz dabei vergisst ist, dass andere auch immer andere Voraussetzungen haben.

Mich zieht der Glaubenssatz immer noch gelegentlich runter. Viel seltener als früher, aber er ist immer noch da und zeigt immer mal wieder sein Gesicht. Und dann macht es „rumms“ und jegliche Motivation für das, was ich tue ist weg. Auch mal bei Dingen, bei denen ich bis vor einer Sekunde dachte, dass ich sie gut hinkriege.

Dann setze ich mich erst mal aufrecht hin. Begrüße gedanklich den Glaubenssatz. Den kenne ich ja nun schon so viele Jahre und ist fast wie ein Freund. Und dann erkläre ich ihm, dass er Mist erzählt. Ich habe ja Beispiele dafür. Manchmal fordere ich ihn auch auf, es besser zu machen. Dann wird er ganz still.


Kennst Du diesen Glaubenssatz auch? Wie gehst Du mit ihm um? Hier kannst Du auch lesen, weshalb Du genug bist.

Kreativtechniken nutzen

Kreativtechniken nutzen nur Profis? Weit gefehlt; ein wenig Kenntnis von einigen Techniken (und ein bisschen Übung) kann bei privaten Themen durchaus auch helfen.

Kurze Vorstellung von ein paar Techniken

Brainstorming

Eine, wenn nicht die bekannteste, Methode. Für ein gegebenes Problem werden in einer bestimmten Zeit so viele Lösungen wie möglich generiert. Diese Lösungen dürfen auch total abwegig sein. "Ein Wunsch einer guten Fee" wäre also auch möglich. Es wird nicht ge- oder bewertet. Wenn die Zeit zu Ende ist oder keine weiteren Ideen mehr kommen, ist es Zeit sich die Ideen genauer auf Machbarkeit anzusehen. Das ist dann der Zeitpunkt, an dem die Sache mit der Fee wohl aussortiert wird. Trotzdem ist sie wichtig, denn ein Schubs aus einer abwegigen Ecke bringt fast immer Schwung in die Gedanken, um unkonventionell zu denken - oder sorgt zumindest für Lacher und damit für Entspannung.

Am Ende des Sortierens sollten 3-5 Möglichkeiten übrig sein, die zumindest auf den ersten Blick machbar aussehen und dann weiter verfolgt werden können.

Diese Methode ist in kleinen Gruppen am effektivsten. Sie allein anzuwenden funktioniert auch, aber es kommt deutlich weniger an Möglichkeiten dabei herum. Wenn man feststeckt im Gedankenkarussell, ist sie (allein) nicht zu empfehlen. Eine weitere Person dazu zunehmen hilft aber schon.

Kopfstandtechnik

Ich finde diese Technik großartig, weil ich Perspektivwechsel sehr gerne mag und diese Technik es auf die Spitze treibt. Die Fragestellung wird nämlich umgekehrt zu "was kann ich tun, um das Problem auf gar keinen Fall zu lösen bzw. zu verschlimmern?"

Ähnlich wie beim Brainstorming wird auch hier in einer bestimmten Zeit möglichst viel an Ideen vorgebracht, allerdings soll es ja darum gehen alles noch schlimmer zu machen. Das kann zu einigen Lachern führen. Am meisten Spaß und Ergebnisse bringt sie natürlich auch in kleinen Gruppen, aber auch allein ist so eine Änderung der Perspektive wirklich hilfreich.

Ist die Zeit um, werden alle Ideen noch einmal angeschaut, ob sie wirklich machbar wären (Stichwort: Fee). Im nächsten Schritt wird dann wieder umgedreht, der Kopfstand also verlassen: Wenn ich das Gegenteil mache, würde es mein Problem / meine Situation verbessern? Meist kommt man an dieser Stelle dann von einer ungewöhnlicheren Seite.

Weitere Methoden

Eine weitere Methode, die mir persönlich gut gefällt, aber besonders in ungeübt nicht einfach ist, ist die Walt Disney Methode. Dort schlüpft der Teilnehmer nacheinander in 3 verschiedene Rollen: Träumer, Realist und Skeptiker. Der Träumer darf sich wirklich alles ausdenken, der Realist prüft auf Machbarkeit und der Skeptiker versucht noch mögliche Fallstricke zu finden. Als einzelne Person ist das ziemlich kompliziert, nichtsdestotrotz finde ich den Ansatz sehr spannend.

Morphologischer Kasten

Nicht direkt eine kreative Methode, aber sehr hilfreich beim Zerlegen und Lösen von komplexeren Problemen. Der morphologische Kasten besteht aus einer Tabelle, in der in den Zeilen untereinander die Problembestandteile stehen. Die Spalten werden mit Buchstaben oder Zahlen gekennzeichnet. In die entstehenden Felder schreibt man mögliche Lösungen für jedes Teilproblem in der entsprechenden Zeile. Die Lösungsoptionen können z.B. aus dem Brainstorming kommen.

Sind für jedes Teilproblem 3-5 Optionen gefunden, wird in jeder Zeile die beste Option markiert. Mit einer Lösung für jedes Teilproblem sollte das Gesamtproblem damit dann auch gelöst sein. Ist dem nicht der Fall, wurde vermutlich vorher ein Teilproblem unterschlagen oder eine Wechselwirkung von Lösungen nicht bedacht.

In meinem Workbook "Raus aus dem Tief" habe ich für eine fiktive Person einen solchen morphologischen Kasten genauer ausgeführt.

Wie nutze ich die nun selber?

Im Prinzip ist jede der Techniken mit etwas Übung von jedem anzuwenden. Es kann aber sein, dass eine Variante mir eher liegt als eine andere oder dass ich so fest stecke, dass alleine gar nichts geht. Wenn möglich, teste die Techniken mal mit Partner und Freundin. Als Beispielproblem gebe ich gerne ein paar zum Testen:

- Wie stelle ich sicher, dass auf der Geburtstagsfeier meines Kindes alle zufrieden sind?
- Das Auto ist kaputt und ich muss noch den Wocheneinkauf machen.
- Es ist Sonntag, ich will eine Torte backen, aber ich habe das letzte Ei soeben auf dem Fußboden verteilt.


Wenn Du aber wirklich in einer Sackgasse steckst und über externe Hilfe nachdenkst, vereinbare gern ein kostenloses Infogespräch mit mir. In den 15 Minuten können wir uns kennenlernen und feststellen, ob und wie ich Dir weiterhelfen kann.

Du bist genug

Für mehr Selbstliebe im Leben. Du bist genug!

Trotzdem gibt es genug Themen, die uns manchmal zweifeln lassen.

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Streit! Streit! Streit!

Die Kinder streiten mehr. Streite mit dem Partner sind häufiger. Streite sind schwerer auszuhalten oder zu begleiten. Es kostet mehr Kraft, weil die notwendige Entspannung dazwischen nicht da ist; weil man sich gerade kaum aus dem Weg gehen kann.

Dass in dieser Situation die Nerven nicht mehr so strapazierfähig sind, ist normal. Wie auch, wenn allgemein große Unsicherheit herrscht? Einmal dieser Virus, den man nicht sehen kann. Der aber Maßnahmen erfordert, die einschränken und die für den Einzelnen oft nicht nachvollziehbar gelockert oder aufrechterhalten werden sollen.

Vielleicht brauchst Du gerade auch nur jemanden, der Dir sagt, dass Du genug bist. Dass Du auch mal fertig sein darfst? Dann melde Dich gerne bei mir. Und auf dem Weg bekommen wir vielleicht auch einen kleinen positiven Schubs für Dich hin.

Ich bekomme nicht Alles unter einen Hut

Das kriegt vermutlich niemand hin. Außer er/sie hat viel Geld oder viel Unterstützung, die Außenstehende gar nicht immer sehen. Vergleichen hilft Dir nicht, meistens zieht das noch mehr runter. Zwei Familien sind nämlich höchst selten in einer vergleichbaren Situation, allein schon deshalb, weil alle Menschen verschieden sind. Ich nehme an, "vor Corona" hattest Du schon viel zu tun. Und dann kommt da diese neue Anforderung, einfach noch mehr zu machen und das auch noch auf kleinerem Raum. Und mit mehr Unsicherheit, weil immer noch nicht klar ist, wann oder ob alles wieder auf "normal" stehen wird.

Ich bin mir sicher, Du leistest gerade eine Menge. Gibt es eine Möglichkeit für Dich, das auch zu sehen? Du bist genug!

Ich meckere dauernd, das will ich nicht

Du merkst, was nicht gut läuft. Das ist prima. Du willst etwas ändern. Das ist noch besser. Vielleicht ist es aber auch so, dass Du gerade gar nicht anders kannst? Außergewöhnliche Situationen verlangen außergewöhnlich viel ab, auch wenn es am Anfang eventuell noch danach aussah, dass alles locker zu stemmen ist. Sei lieb zu Dir, Dein Verhalten hat einen Grund. Der liegt ziemlich sicher nicht in Deinem Gegenüber, sondern irgendwo in Dir. Und möchte Aufmerksamkeit. Was kannst Du Dir Gutes tun, um dem näher zu kommen? Um zu verstehen was es ist, was Du brauchst? Du bist genug!




April 2020 – Ein Rückblick

Der April 2020. Ein Rückblick auf einen ganzen Monat mit Ausgangsbeschränkung.

Rückblick April
Ausgangsbeschränkung, da geht doch was

Fühlte es sich am Anfang noch an wie eingesperrt sein, war bald klar, dass dem gar nicht so ist. Raus gehen war ja nicht untersagt, nur beschränkt. In der Folge bin ich mit den Kindern selten so viel Rad gefahren wie im April. Wir haben es sogar geschafft, in einem stillen Winkel in dem Wäldchen nah unserer Haustür ein paar Ostereier zu suchen. Mit Nachbarn unter Einhaltung des Sicherheitsabstands ein paar Worte zu wechseln war auch möglich - und tat ziemlich gut. Grundsätzlich hatte ich den Eindruck, freute sich jeder darüber angesprochen zu werden und ohne das freche Ansprechen hätte ich den freundlichen Obstlieferanten jetzt nicht, der mir Bio-Obst und Saft bis vor die Haustür bringt.

Erlaubt ist übrigens auch Schnitzeljagden draußen aufzuhängen oder aufzumalen, damit Passanten Spaß dran haben. Ich habe mir hier den Spaß gemacht, Zettel mit Aufgaben für zwei Teams aufzuhängen. Am Ende gab es dann noch die Aufgabe je nach Team einen Stock da oder dort in die Erde zu stecken - damit sichtbar wird, dass da auch Menschen mitmachen. Es wurde gut angenommen. Eine neue Runde werde ich nach den aktuellen Regengüssen aufhängen.


Ideen müssen her, für mich und andere

Eigentlich war für mich ein Wiedereinstieg im alten Job angedacht. Ein Plan, der quasi mit Bekanntgabe der Ausgangsbeschränkung platzte. Da lag es nahe, mich mehr auf das Steckenpferd, das online Business, zu stürzen. Ideen gab und gibt es viele, die Zeit zur Umsetzung war nur knapper als zuvor. Aber es ist die richtige Zeit für innovative Ideen und so ist jetzt ein online Mittelaltermarkt am Entstehen. Schließlich bin ich nicht die Einzige, die neue Ideen für die Zeit braucht. Für einen echten Markt fehlen die typischen Geräusche und Gerüche, aber wir haben versucht möglichst nah dran zu kommen, so nah wie es online halt geht. Schau gerne vorbei, der erste Markt findet im Mai statt: Online Mittelaltermarkt.

Meine virtuelle Schnitzeljagd wurde verbessert und als Event online gebracht. Derzeit ist gerade keine Anmeldung möglich, aber bald wird es eine neue Runde geben. Dann wird es die Schnitzeljagd auch als Geburtstags-Event geben, mit Wunschthema, also ganz personalisiert. Hast Du Interesse? Dann schreibe mir gern.

Und so ganz "nebenbei" arbeite ich auch noch am Thema Bildungspflicht statt Schulpflicht mit, also der Möglichkeit für Familien, ihre Kinder nicht in der Schule, sondern z.B. daheim zu unterrichten. Derzeit laufen in der Richtung einige Aktivitäten und auch Petitionen. Hintergrund war, es u.a. auch den Schulen bei der schrittweisen Wiedereröffnung einfacher zu machen, die Gruppen klein zu halten, wenn es Familien gibt, die weiter zu Hause unterrichten können und wollen.

Und so insgesamt?

War der April ziemlich anstrengend. Auch wenn ich versucht habe, viel für mich zu tun sowie Standards nicht allzu hoch zu legen. Es ist immer noch eine ungewohnte Situation mit vielen Anforderungen und ohne größere Pausen. Die vielen Ideen waren einerseits gut, weil sie Bewegung reinbrachten. Andererseits brachten sie eben auch Stress.

Familie in Vielfachbelastung


Es gibt sicherlich viele Themen, die Dich gerade umtreiben:

  • Wann machen die Kindergärten wieder auf?
  • Wann kann mein Kind wieder in die Schule, wenn es nicht zu einer Abschlussklasse gehört?
  • Muss mein Kind alles nachholen, was verpasst wurde?
  • Kann ich dann weiter Home Office machen?
  • Wie soll ich das meinem Chef erklären?
  • Wie soll ich das finanziell stemmen?
  • Ich laufe auf ein Burnout zu und kein Ende ist in Sicht!

Ist dem nicht so? Klasse, dann kannst Du diesen Blogeintrag auch überspringen - und vielleicht zu den Tipps für garantiertes Durchdrehen weiterscrollen 🙂

Ansonsten:

Stop! Gedankenkarussell einmal anhalten!

Das ist einfacher gesagt als getan, das weiß ich. Versuche es trotzdem - oder lasse es an Dir vorbei drehen und versuche Dir die Themen anzuschauen, wenn sie vorbei kommen. Die großen Unklarheiten des "wann" kannst Du, so besch*** das ist, gerade gar nicht beeinflussen, nur annehmen. Es ist schwer, es ist unfair, es ist belastend. Das ist klar. Aber wenn Du es nicht ändern kannst, dann verschiebe das Nachdenken darüber am besten auf "später". Das heißt nicht, das Thema zu ignorieren. Aber jetzt ist einfach nicht der Zeitpunkt, an dem darüber nachdenken hilft. Und der Gedanke wird wiederkommen, ganz sicher.

Der nächste wichtige Punkt: Du!

Wie geht es Dir? Hast Du Bedenken das aktuelle Tempo, die vielen Anforderungen, den Stress so noch länger durchzuhalten? Dann tritt auf die Bremse. Niemandem ist geholfen, wenn Du zusammenklappst, am allerwenigsten Dir und Deiner Familie. Gibt es Möglichkeiten, wie Du Dir etwas Gutes tun kannst? Hilft Dir zum Beispiel eine kleine Auszeit am Tag schon oder muss irgendwo eine Menge Druck raus, damit Du überhaupt wieder klar denken kannst? Falls Du meinst, kurz vor dem Burnout zu stehen, ist ein Selbsttest bei der Deutschen Depressionshilfe vielleicht eine Option, als erster Hinweis darauf, wie es akut steht und ob ein Gang zum Arzt erforderlich wäre. Vielleicht weißt Du gerade gar nicht, was Dir helfen kann. Dann sprich mich gerne an, bis zum Ende der Ausgangssperre gilt noch das "Einfach mal reden"-Angebot: eine halbe Stunde nur für Dich und Deine Themen.

Arbeit, Finanzen und der ganze Rest

Mit vielen Menschen lässt sich aktuell reden, da alle in derselben Situation sitzen. Klar, es mag Typen geben, die trotzdem stur ihre Linie fahren. Aber einen Versuch ist es wert. Schließlich haben die meisten dann doch selber auch Familie.

Es gibt verschiedene finanzielle Hilfen, die beantragt werden können. Und für die Bildungssituation formieren sich gerade einige Gruppen und Petitionen. Falls Du dafür gerade keine Kraft hast, sind das übrigens auch Themen, bei denen ich Dir von außen Unterstützung liefern kann.

Was sind aktuell Deine größten Herausforderungen? 

Lass es mich wissen, ich nehme gerne dazu Stellung.

Weitere Tipps zum Thema Überlastung in diesen Zeiten findest Du jetzt auch beim Familiengarten von Julia Wittor.

Durchdrehen leicht gemacht

Eine Anleitung für garantierten Wahnsinn während der Corona-Krise. Folge einfach dem Plan hier Schritt für Schritt und schon nach wenigen Tagen wirst Du merken, wie Dir langsam nach Schreien zu Mute sein wird. Dann nach Flucht. Oder zumindest einer Auszeit in der Arktis. Durchdrehen leicht gemacht eben.

Schritt 1: Mache Dir einen detaillierten Tagesplan

Gestalte den Plan so detailliert und umfangreich wie möglich. Du hast Kinder? Prima, noch mehr Aufgaben für die To-do-Liste. Speziell wenn es Schulkinder sind, denn dann hast Du die Möglichkeit auch noch Schulaufgaben zu notieren. Und damit ist es nicht getan, diese Liste ist natürlich auch abzuarbeiten. Nach Termin. Klar, oder?

Schritt 2: Gehe über Deine Grenzen

Je mehr, je besser. Hunger, Durst, Pipi? Überbewertet. Augen zu und durch. Aufwischen kannst Du später. Ach ja, das gehört dann auch auf den Tagesplan! Müdigkeit? Gibt es nicht. Schlafen kannst Du danach, wann auch immer "danach" ist. Raus musst Du auch nicht - außer es gehört zu einer von Deinen Aufgaben auf der Liste. Und vermeide tunlichst alles, was Dir gut tun würde.

Schritt 3: Fange Streit mit Deinem Partner an

Nichtigkeiten reichen dafür aus. Wichtig ist, auf gar keinen Fall zurückzurudern und im Anschluss auch nicht ein Gespräch zu suchen. Beharre auf Deiner Meinung. Immer. Als Bonus kannst Du das Thema auch immer wieder auf den Tisch bringen, ob es gerade passt oder nicht. Gute Stimmung in der Familie ist so dauerhaft gesichert.

Schritt 4: Lade Dir noch mehr Aufgaben auf

Der Nachbar klagt so über Mückenstiche? Dann kannst Du ja anbieten den Einkauf für ihn mit zu übernehmen. Oder der netten Lehrerin, die so wenige Aufgaben bereitstellt, die Kopien für die Aufgabenblätter auf Deinem Drucker zu machen. Außerdem wäre es jetzt ja an der Zeit auszumisten - bei den Schwiegereltern, natürlich nur mit genügend Abstand zu ihnen.


Ich denke, diese Schritte sollten reichen, um mit Sicherheit nach spätestens einer Woche durchzudrehen. Ist das nicht der Fall... hast Du offensichtlich ein besonders starkes Gemüt. Dann herzlichen Glückwunsch. 🙂