Gemeinsam Schreiben

Gemeinsam schreiben - was meine ich damit eigentlich?

"Eigentlich" ist ein Autor doch jemand, der allein im stillen Kämmerlein schöne Sätze fabriziert, die dann zu einer großartigen Geschichten zusammenwachsen. Oder so ähnlich. Jemand mit überbordender Kreativität, der es schafft aus dem Nichts fantastische Welten zu erschaffen.

Kreativ Geschichte

Nun ist alleine im stillem Kämmerlein sitzen aber, meistens, recht einsam. Und davon gab es die letzten Jahre ja nun wirklich genug. Außerdem lebt das Schreiben von Inspiration - und jeder der sich mit Kreativtechniken auseinandergesetzt hat weiß, dass eine Gruppe dort in fast allen Fällen einfach mehr "liefert" als eine Einzelperson. Ganz einfach, weil Ideen anderer die eigene Kreativität befeuern.

Und genau das mache ich mir beim gemeinsam schreiben zu Nutze: jede*r schreibt zwar nur aus der Perspektive seiner*ihrer Person, darf aber auch die Umwelt ändern bzw beschreiben. Nur eben nicht die Reaktionen der anderen Protagonist*innen. Oft ist es irgendeine Kleinigkeit, die das Gegenüber dann auf eine weitere oder neue Idee bringt, wie die Geschichte weiterzuspinnen ist. Das heißt auch, dass es nicht vorab schon einen festen Plot gibt, sondern dieser sich während des Schreibens entwickelt.

Das führt nicht selten zu sehr komischen Situationen am Anfang, wenn alle sich noch eingrooven, in ihren Charakter und in die Gruppe hineinfinden. Und bekommt dann doch irgendwann Tiefgang und Entwicklung.

Ideenlos? Keine Chance

Echte feste Schreibblockaden lassen sich wahrscheinlich nicht lösen, aber wer etwas feststeckt, der wird merken, dass die Anderen da einen gewissen Antrieb geben. Interessanterweise nicht nur in der Geschichte selber, sondern auch außerhalb. Kreativität lässt sich nämlich nicht beschränken. Wenn sie erstmal wieder aktiviert ist, dann will sie sich auch zeigen. Im sicheren Raum, in der Gruppe - und dann fast immer auch nach außen.


Kann man das mal ausprobieren?

Klar. Wenn Du das ausprobieren willst, lade ich dich herzlich ein, das im Rahmen der SchreibWelten zu tun. Im Herbst werden die SchreibWelten wieder für 4 Wochen die Türen öffnen, du kannst dich hier einfach auf die Interessentenliste setzen. Keine Sorge, das Schnuppern kostet dich keinen Euro.

Warum spielerisch lernen klasse ist

Verbindest Du mit lernen monotones auswendiglernen? Wäre es nicht cool, wenn das anders ginge? Hier kommen meine Gründe, warum spielerisch lernen nicht nur klasse sondern auch möglich ist.

Spiel

Lernen ist ein Kinderspiel

Zunächst einmal gibt es wohl kaum neugierigere Wesen als Kinder (kleine Katzen eventuell ausgenommen 😉 ). Alles muss angefasst, fallengelassen, geworfen oder ausprobiert werden. Dabei wundern wir Erwachsenen uns nicht selten darüber auf wie viele Arten ein Ding genutzt werden kann. Bestes Beispiel ist vielleicht der Stock: Rührlöffel, Szepter, Pistole, Schwert, Wanderstab, Pferd, Sprunghilfe und noch vieles mehr kann so ein Stock werden. Da sieht so ein Erwachsener mit seinem "naja, ist halt ein Stock" schon ein bisschen armselig gegen aus, oder? Spiel ist Kreativität. Ausprobieren. Fehler machen. Daraus lernen.

Moment, habe ich gerade Fehler gesagt? Klar! Wie oft fällt so ein Kleinkind denn hin bis es stehen oder sicher laufen kann? Lässt es sich dadurch entmutigen? Nein, sonst wäre das mit dem Laufenlernen für uns wohl nicht möglich. Streichen wir den blöden Begriff Fehler doch und sagen "es übt". Wer übt, probiert sich aus, findet Wege wie etwas geht. Wege wie etwas nicht so gut geht. Oder eben gar nicht geht.

Emotionen und lernen

Was haben Emotionen mit lernen zu tun? Das ist eigentlich einfach erklärt: die Dinge, mit denen wir eine Emotion verknüpfen, bleiben länger im Gedächtnis. Und werden vom Gehirn grundsätzlich als wichtig(er) wahrgenommen. Der Tiger, der grad auf Dich zu schleicht, ist halt schon etwas existenzieller als das Telefonbuch vor Deiner Nase, oder?

Unser Hirn speichert also nicht nur eine Information, sondern auch eine Emotion dazu. Zum Beispiel kann ich mir Musikstücke besser merken, wenn ich damit eine bestimmte Stimmung verbinde. Ich speichere also zwei Informationen: die Information über das Lied und die Stimmung dazu.

Über Musik ist es mir z.B. auch möglich, sich eine positive Lernumgebung zu schaffen. Oder eine kreative Insel. Das mache ich, wenn ich etwas schreiben will (wie jetzt gerade): ich lege mir für mich passende Musik auf.

Bewegung und lernen

Ähnlich wie bei den Emotionen ist es auch mit der Bewegung beim Lernen. Wenn ich mich bewege während ich etwas lerne, speichert das Hirn nicht nur die Information sondern auch die Bewegung dazu ab. Effektiv also wieder zwei Wege um auf einen Datensatz zuzugreifen. Weshalb es auch gar nicht so doof ist, an unterschiedlichen Orten zu lernen, denn dann verknüpft man den Ort und die Information. Und ja, Bewegung und Ortswechsel zusammen gilt auch.


Spielend lernen

Wenn ich es schaffe, ein mir nicht so genehmes Thema so umzuwandeln, dass mir die Beschäftigung damit Spaß macht, dann bin ich beim spielerischen Lernen. Ein Beispiel bei mir ist das Thema Geschichte. Was fand ich das öde in der Schule. Kaum beschäftige ich mich mit Fantasy-Rollenspiel im Mittelalter, wird es plötzlich interessant. Einfach weil der Ansatz ein ganz anderer ist. Da geht es um das Erleben von Geschichte und Geschichten. Personen kommen einem nahe, man kann den Ausgang beeinflussen. Und daraus erwuchs dann auch ein größeres Interesse an den Zusammenhängen für mich.

Vielleicht finde ich auch jemanden, der Spaß an genau diesen Dingen hat die mich bisher nicht so sehr interessieren und der*die es versteht mich mitzureißen. Denn Begeisterung kann sehr ansteckend wirken. Da ist es vielleicht dann eher das Interesse daran was die andere Person so sehr begeistert, aber auch so lerne ich ja.


10 Ideen für kleine Veränderungen im Alltag

Du möchtest etwas verändern, aber weißt nicht genau wo Du anfangen sollst? Hier kommen 10 Ideen für kleine Veränderungen im Alltag, zum Ausprobieren, mutiger werden und Spaß dabei haben.

Veränderung
1. Abendroutine - sage Dir am Abend etwas Nettes

Hast Du schon versucht Dir am Abend einfach etwas Nettes zu sagen? Das kann ein "Ich mag mich" sein oder ein "ich mag mein Lächeln" oder auch "das lief heute gut".
Am Anfang mag es sich vielleicht etwas komisch anfühlen. Das macht nichts. Freundlich zu uns sein dürfen wir alle noch üben.

2. Welche Farbe hat mein Essen?

Warum nicht mal blaue Nudeln, grünen Blumenkohl oder rote Pommes? Um dann zu testen ob es auch noch so schmeckt wie "normal". Vielleicht ist es mit Kindern einfacher, zumindest was Ideen angeht wie man etwas färben könnte. Und es könnte ebenso Mut erfordern tatsächlich den ersten Bissen zu sich zu nehmen.

3. Kekse zum Frühstück

Ernährung sollte ausgewogen sein, kein Süßkram zum Frühstück... Lassen wir solche Aussagen mal einen Tag beseite und probieren einfach aus, Fünfe gerade sein zu lassen und mal was ganz anders zu machen. Es geht einzig um das Gefühl etwas anders zu machen als sonst, den Mut zum Versuch. Und wie immer gilt: ist es Dir zu unangenehm, suche Dir etwas anderes aus.

4. Beginne eine neue Sprache zu lernen

Da reichen die ersten Floskeln: Ja, nein, bitte, danke, Hallo und Auf Wiedersehen. Vielleicht noch ein Getränk zu bestellen. Wer weiß, vielleicht macht es Dir genug Spaß, um noch mehr zu lernen? Auf jeden Fall kannst Du mit dem (bisschen) Wissen wahrscheinlich schon Menschen begeistern, dass Du Dir die Mühe gemacht hast ihre Sprache zu lernen. Meine beide kreativsten Versuche in die Richtung waren Irisch Gälisch und Suaheli (es hilft eine Nachbarin zu haben, die die Sprache spricht).

5. Erster aus den Federn!

Warum nicht mal eher aufstehen als sonst? Und schauen ob es für Dich taugt. Ich genieße meine morgendliche halbe Stunde für mich sehr. Nicht jeden Tag, manchmal ist mir der Schlaf wichtiger. Aber es war eine Entdeckung, die mir hilft. Dir vielleicht auch?

6. Messer und Gabel vertauschen

Das ist eher ein Spiel zum Aufmischen alter Bewegungsmuster. Vermutlich geht eine sinnvolle Benutzung nicht gleich beim ersten Versuch. Aber so schnell wird ja keiner aufgeben. Oder?

7. Mit der anderen Hand schreiben

Ähnlich wie beim Tauschen von Messer und Gabel hier noch ein Versuch mit eingeübten Bewegungsmustern. Bekommst Du Deinen Namen beim ersten Versuch leserlich hin?

8. Jobbörse durchsuchen

Dir gefällt Dein Job? Kein Problem, Du musst Dich ja nicht gleich bewerben. Manchmal ist das Stöbern nach Dingen, die aktuell so gesucht werden, aber sehr interessant. Und es kann absolut nichts passieren, wenn Du mal nach ganz anderen Themenfeldern suchst, die Dich interessieren.

9. Ja zu Dir - auch mal Nein sagen

Bist Du jemand, der oft "klar, mach ich" sagt? Dann ist das hier der Versuch für Dich! Sage einfach einmal "Nein" um Dir Zeit und Mühe zu sparen, wenn Du es nicht unbedingt willst. Das ist ein Ja zu Dir. Es kann sehr schwer sein, ich kenne das von mir. Aber es ist sehr hilfreich, es zu können.

10. Grüße eine unbekannte Person

Warum nur Menschen grüßen, die Du kennst? Genauso kannst Du jemandem, den Du zufällig triffst, einfach einen Guten Tag wünschen. Und wer weiß, vielleicht läuft man sich öfter über den Weg und beginnt irgendwann sich zu unterhalten? Ich mache das mittlerweile sehr oft und finde es immer wieder spannend. Tatsächlich erfahre ich so oft viel über die Menschen, denen ich so täglich über den Weg renne und die ich nie kennengelernt hätte, hätte ich nicht einmal Hallo gesagt.


Haben Dir die Ideen gefallen? So gut, dass Du mehr davon möchtest? Dann findest Du in meinem Freebie insgesamt 90 Ideen für ganz kleine Verändungen und Herausforderungen und dazu eine Menge Platz um Deine Erkenntnisse dazu zu notieren.

Fragen auf unübliche Art beantworten

Hast Du schon mal eine Antwort auf „wie geht es Dir“ geschreinert? Hier ein paar Überlegungen, Fragen auf unübliche Art zu beantworten.

Fragen auf unübliche Art beantworten

Da habe ich kürzlich von der lieben Isabel Schönig den Link zum LEGO SERIOUS PLAY geschickt bekommen und war begeistert. Ich liebe Lego, ich habe solange ich denken kann schon immer gerne damit gebaut. Aber auf die Idee, damit eventuell abstrakte Fragestellungen zu beantworten, bin ich bisher nicht gekommen.

Doch dann..., wenn das mit Lego geht, warum dann nicht auch auf andere Arten? Wenn man in Seminaren lernt, seine Wut zu malen, wieso dann nicht auch zu sticken oder eben zu schreinern?

Und wenn ich meine Business-Vision nicht grafisch darstellen kann, weil ich vielleicht kein begabter Zeichner bin, was hindert mich daran, meine anderen Talente dafür zu benutzen? Wenn ich mit einer Frage feststecke, warum nicht statt Worten ein anderes Medium nutzen, um eine Antwort zu finden?

Wobei das Ziel nicht unbedingt die eine Antwort sein muss, die perfekt ist. Allein der Weg, das ungewöhnlich aussehende Ergebnis, kann schon wieder ganz andere Dinge anstoßen.

Lego ist dafür tatsächlich gut geeignet, weil fast jeder mit diesen Steinen umgehen kann. Ein Klick und es sitzt, man muss sich keine Gedanken um Holzmaserung machen oder die Haltbarkeit von verwendetem Klebstoff. Die Skalierung ist auch recht beliebig, je nachdem wie viele Steine ich besitze oder wie groß der Raum ist, den ich bebauen kann oder will. Die Steine machen auch alles mit, von Tiernachbildungen bis hin zu Raumschiffen oder ganzen Städten (oder Welten) kann ich damit alles bauen.


Hast Du schon mal Fragen auf unübliche Art beantwortet?

Kreativtechniken nutzen

Kreativtechniken nutzen nur Profis? Weit gefehlt; ein wenig Kenntnis von einigen Techniken (und ein bisschen Übung) kann bei privaten Themen durchaus auch helfen.

Kurze Vorstellung von ein paar Techniken

Brainstorming

Eine, wenn nicht die bekannteste, Methode. Für ein gegebenes Problem werden in einer bestimmten Zeit so viele Lösungen wie möglich generiert. Diese Lösungen dürfen auch total abwegig sein. "Ein Wunsch einer guten Fee" wäre also auch möglich. Es wird nicht ge- oder bewertet. Wenn die Zeit zu Ende ist oder keine weiteren Ideen mehr kommen, ist es Zeit sich die Ideen genauer auf Machbarkeit anzusehen. Das ist dann der Zeitpunkt, an dem die Sache mit der Fee wohl aussortiert wird. Trotzdem ist sie wichtig, denn ein Schubs aus einer abwegigen Ecke bringt fast immer Schwung in die Gedanken, um unkonventionell zu denken - oder sorgt zumindest für Lacher und damit für Entspannung.

Am Ende des Sortierens sollten 3-5 Möglichkeiten übrig sein, die zumindest auf den ersten Blick machbar aussehen und dann weiter verfolgt werden können.

Diese Methode ist in kleinen Gruppen am effektivsten. Sie allein anzuwenden funktioniert auch, aber es kommt deutlich weniger an Möglichkeiten dabei herum. Wenn man feststeckt im Gedankenkarussell, ist sie (allein) nicht zu empfehlen. Eine weitere Person dazu zunehmen hilft aber schon.

Kopfstandtechnik

Ich finde diese Technik großartig, weil ich Perspektivwechsel sehr gerne mag und diese Technik es auf die Spitze treibt. Die Fragestellung wird nämlich umgekehrt zu "was kann ich tun, um das Problem auf gar keinen Fall zu lösen bzw. zu verschlimmern?"

Ähnlich wie beim Brainstorming wird auch hier in einer bestimmten Zeit möglichst viel an Ideen vorgebracht, allerdings soll es ja darum gehen alles noch schlimmer zu machen. Das kann zu einigen Lachern führen. Am meisten Spaß und Ergebnisse bringt sie natürlich auch in kleinen Gruppen, aber auch allein ist so eine Änderung der Perspektive wirklich hilfreich.

Ist die Zeit um, werden alle Ideen noch einmal angeschaut, ob sie wirklich machbar wären (Stichwort: Fee). Im nächsten Schritt wird dann wieder umgedreht, der Kopfstand also verlassen: Wenn ich das Gegenteil mache, würde es mein Problem / meine Situation verbessern? Meist kommt man an dieser Stelle dann von einer ungewöhnlicheren Seite.

Weitere Methoden

Eine weitere Methode, die mir persönlich gut gefällt, aber besonders in ungeübt nicht einfach ist, ist die Walt Disney Methode. Dort schlüpft der Teilnehmer nacheinander in 3 verschiedene Rollen: Träumer, Realist und Skeptiker. Der Träumer darf sich wirklich alles ausdenken, der Realist prüft auf Machbarkeit und der Skeptiker versucht noch mögliche Fallstricke zu finden. Als einzelne Person ist das ziemlich kompliziert, nichtsdestotrotz finde ich den Ansatz sehr spannend.

Morphologischer Kasten

Nicht direkt eine kreative Methode, aber sehr hilfreich beim Zerlegen und Lösen von komplexeren Problemen. Der morphologische Kasten besteht aus einer Tabelle, in der in den Zeilen untereinander die Problembestandteile stehen. Die Spalten werden mit Buchstaben oder Zahlen gekennzeichnet. In die entstehenden Felder schreibt man mögliche Lösungen für jedes Teilproblem in der entsprechenden Zeile. Die Lösungsoptionen können z.B. aus dem Brainstorming kommen.

Sind für jedes Teilproblem 3-5 Optionen gefunden, wird in jeder Zeile die beste Option markiert. Mit einer Lösung für jedes Teilproblem sollte das Gesamtproblem damit dann auch gelöst sein. Ist dem nicht der Fall, wurde vermutlich vorher ein Teilproblem unterschlagen oder eine Wechselwirkung von Lösungen nicht bedacht.

In meinem Workbook "Raus aus dem Tief" habe ich für eine fiktive Person einen solchen morphologischen Kasten genauer ausgeführt.

Wie nutze ich die nun selber?

Im Prinzip ist jede der Techniken mit etwas Übung von jedem anzuwenden. Es kann aber sein, dass eine Variante mir eher liegt als eine andere oder dass ich so fest stecke, dass alleine gar nichts geht. Wenn möglich, teste die Techniken mal mit Partner und Freundin. Als Beispielproblem gebe ich gerne ein paar zum Testen:

- Wie stelle ich sicher, dass auf der Geburtstagsfeier meines Kindes alle zufrieden sind?
- Das Auto ist kaputt und ich muss noch den Wocheneinkauf machen.
- Es ist Sonntag, ich will eine Torte backen, aber ich habe das letzte Ei soeben auf dem Fußboden verteilt.


Wenn Du aber wirklich in einer Sackgasse steckst und über externe Hilfe nachdenkst, vereinbare gern ein kostenloses Infogespräch mit mir. In den 15 Minuten können wir uns kennenlernen und feststellen, ob und wie ich Dir weiterhelfen kann.

Spiele daheim erfinden

Wie geht das überhaupt, Spiele daheim erfinden? Wenn alle Spielsachen langsam langweilig zu werden beginnen, man nicht ständig neues kaufen kann oder will und alle Bewegung brauchen: Dann schlägt die Stunde der kreativen Nutzung von vorhandenen Gegenständen.

Picturecredit: kawing921  @depositphotos.com


Kreativität - eine längst verlernte Fähigkeit?

Beobachte ich das Spiel der Kinder, frage ich mich manchmal, woher die kleinen Racker ihre Ideen nehmen. Da sprudeln die Ideen wie ein wilder Bergbach und ich als Erwachsene stehe daneben und staune. Denn bei den Kindern gilt, was wir längst verlernt haben: Jede Idee gilt. Zunächst mal ist nichts (oder nur wenig) schlicht unmöglich. Der Ritter kann fliegen, der Dinosaurier Pfeile schießen, der Boden ist Lava...

Tatsächlich können wir Erwachsenen das aber auch (wieder) lernen. Je mehr Spaß man an unkonventionellen Dingen hat, desto leichter. Eine der Techniken dazu ist ziemlich bekannt und nennt sich Brainstorming. Im Großen und Ganzen werden einfach jede Menge mögliche Lösungen für ein Problem generiert, ohne zu werten. Da darf "Magie" neben "Schraubverbindung" stehen. Je abgedrehter man sich erlaubt zu denken, desto interessantere Dinge kommen heraus. Und tatsächlich sehr oft auch brauchbares abseits des üblichen Weges. Das Schwierigste ist am Anfang wirklich, sich zurückzunehmen und nicht zu werten.

Aber wie jetzt auf Spiele anwenden?

Der Haushalt ist voller Dinge, die genutzt werden können. Praktisch ist etwas mit einem nicht zu eingeschränkten Einsatzgebiet. Ein Mixer ist jetzt zum Beispiel nicht unbedingt zu empfehlen, ein Tragetuch dagegen schon. 

Da ist jetzt dieses Tragetuch, das man auf verschiedene Weise binden kann. Eigentlich an den Körper, aber warum nicht zum Beispiel an den Tisch? Je nach Position wird daraus eine Höhle oder eine Hängematte oder einfach ein Tuch am Tischbein. Leute mit zweigeschossiger Wohnung könnten es auch an das Treppengeländer knoten -> Schaukel oder Kletterseil. Am Tuch kann man ziehen. Also kann man damit auch Tauziehen. Oder einen Kran daraus fertigen, mit schicker Schlaufe zum Warentransport. Vielleicht habt Ihr noch mehr Ideen? Wenn ja, kommentiert doch bitte, ich bin neugierig!

Eine Entdeckung, die ich kürzlich gemacht habe, war die vielseitige Verwendbarkeit von Holzeisenbahnschienen. Als Kreise auf den Boden gelegt ergeben sie einen prima Parcours zum Springen oder für das Spiel "Der Boden ist Lava". Auf eine schräg gestellte Matratze platziert eignen sie sich als Murmelbahn. Mehrere Schienen aneinander gehängt sind eine Verlängerung für den Arm, um Dinge unter dem Bett herauszuziehen. Außerdem dienen sie den Kindern auch mal als Absperrung für einen Zoo, als Rennstrecke für Autos - oder als Holzschwerter...

Von Aktivitäten zu eigenen Spielen

Die Grenze ist an sich fließend, aus dem "von Reifen zu Reifen hüpfen" mit den Schienenkreisen lässt sich zum Beispiel schnell auch ein Spiel mit Regeln machen: Die Kreise könnten mit Zahlen versehen werden und nur in bestimmter Reihenfolge durchsprungen werden. Oder nur auf einem Bein. Oder man wirft zuvor einen Ball (oder Sockenpäckchen) und hüpft dorthin, wo der Ball gelandet ist, um ihn aufzuheben. Die Kreise könnten auch schlicht Zielscheiben werden.

Es hilft, selber die angedachte Aktivität einmal (mit) zu machen und sich dann zu fragen: "und was geht jetzt noch" oder "wie komme ich da anders entlang". In der Art ist vor vielen Jahren auf einer Nikolausfeier das Spiel "Schranke" entstanden: Es gab einen freien Raum zwischen allen Tischen, relativ schmal, aber lang. Dort einfach entlang zu laufen war eine Weile lustig, aber dauerhaft dann doch zu langweilig. Für Fangen war der Platz zu klein. Aber jemanden in die Mitte zu stellen, der nicht hinter den anderen herlaufen durfte, sondern als Schranke versuchte Leute aufzuhalten, das ging prima - und beschäftige fast ein Dutzend Kinder sicherlich eine Stunde lang. Ich war übrigens eins davon.

Und noch ein paar Worte zu eigenen Brettspielen

Auch das geht, ist allerdings etwas komplizierter, jedenfalls wenn es halbwegs ausbalanciert sein soll. Das ist am Anfang aber egal. Ich würde mit einem bekannten und einfachen Brettspiel (Mensch Ärgere Dich Nicht wäre so eins) starten und dort die Regeln verändern und/oder Zusatzelemente einführen. Das Spielbrett auf einen anderen Untergrund, wie zum Beispiel eine Flusslandschaft, übertragen ist auch eine nette Idee. Meist kommen dabei schon weitere Ideen auf, die eingebaut werden können (Brücken, Krokodile...).

Ran an die Spielbretter. Schickt mir gerne Eure Kreationen. Oder schreibt etwas in den Kommentaren dazu.

Angst vor Veränderung

Wer kennt es nicht: Dieses Bauchkribbeln bis -grummeln, wenn eine größere Entscheidung ansteht? Wenn unklar ist, ob die Entscheidung eine gute sein wird? Wenn sich eine ungewisse vage Angst breit macht vor dem, was kommen mag, wenn man sich entschieden hat? Diese Angst, dieses Bauchgrummeln, will Dir etwas sagen.

Was Dir die Angst sagen möchte

Tatsächlich möchte dieses Gefühl, diese Angst vor Veränderung, Dich schützen, vor unbedachten Entscheidungen und vor "Gefahren". Ein interner Warnmechanismus, der mehr oder weniger stark ausgeprägt sein kann. Üblicherweise sind es aber wenige Entscheidungen, die wirklich gefährlich für uns werden können. Heutzutage lauern eher wenige Tiger in den Wäldern und Flusspferde sind bei uns auch nicht heimisch. Natürlich verlassen wir die Komfortzone, wenn wir z.B. einen Job kündigen oder in die Selbständigkeit wollen. Oder falls wir uns für eine in unserer Gesellschaft eher unübliche Art der Betreuung oder Schule entscheiden. Aber wirklich gefährlich, im Sinne von Gefahr für Leib und Leben, besteht üblicherweise nicht. Es ist also sehr nett von dem Gefühl uns warnen zu wollen; in den meisten Fällen ist es aber übervorsichtig.

Was kannst Du der Angst vor Veränderung entgegensetzen?

Ob eine Entscheidung letztlich "richtig" ist oder nicht, kann niemand vorher wissen. Das heißt, es ist eine Entscheidung. Nicht mehr und nicht weniger. Sie wird Konsequenzen haben. Einige davon werden Dir vorher bewusst sein, andere tauchen später auf. Und dann ist immer noch Zeit darauf einzugehen. Es kann auch sein, dass Du beschließt, dass die Entscheidung nicht das Richtige war (zu diesem Zeitpunkt). Auch das darf sein. Dann hast Du etwas Wichtiges gelernt. Aber: Das ist kein Scheitern! Auch wenn die innere Stimme dann vielleicht sagt: "Wusste ich es doch!".

Um der Angst zu begegnen oder sie ein bisschen auszutricksen, kannst Du versuchen, 2-3 Schritte weiter in die Zukunft zu denken. Wie wirst Du Dich fühlen, wenn die Entscheidung gemacht ist, wenn die ersten Schritte "danach" hinter Dir liegen? Wäre Dir leichter zu Mute? Fühlst Du allein beim Gedanken eine große Welle an Energie? Das ist ein gutes Indiz dafür, dass die Entscheidung Dich eher in Deine Richtung führen wird. Es fehlt nur ein kleiner Schubs für den ersten Schritt. Fühlt es sich hingegen unsicher oder schwer an, dann ist es vielleicht noch nicht der richtige Zeitpunkt.

Und wenn diese Angst vor Veränderung alles irgendwie blockiert?

Vorweg: Weg geht sie nicht, sie hat einen wichtigen Grund da zu sein. Aber Du kannst Dich ihr stellen. Und: Du musst das auch nicht allein tun. Oft hilft es, wenn man sich mit anderen Menschen austauscht, die Pro und Kontra Punkte nochmal durchgeht, die Angst vor der Entscheidung anspricht oder ausspricht. Denn die kennt fast jeder in irgendeiner Art und Weise.

Ich helfe Dir gerne dabei, den ersten Schritt zu machen. Melde Dich einfach für ein kostenloses und unverbindliches Kennenlerngespräch an.


Mehr Zeit für mich in kleinen Schritten

​Tipps für ein wenig mehr Zeit in Deinem Alltag

1. Ein bisschen genießen

Du kennst es sicher: man hetzt von hier nach da, hat noch dies und jenes zu tun. Dort die Wäsche, da der Einkauf und hier noch was zu putzen. Mittendrin ein Kind oder zwei oder mehr, die etwas wollen. Vielleicht noch die Arbeit, die auch ihre Zeit fordert.
Aber es gibt sie, so kurze Momente, wo alles ruhig ist. Wo keiner etwas möchte, kein Termin drückt. Schaffst Du es einen davon zu erwischen ohne direkt loszusausen und die nächste Herausforderung anzunehmen? Innehalten, verstehen dass da gerade „Zeit frei“ ist, die Minute (oder zwei) annehmen als „Ruhe für mich“? Vor allem am Anfang fand ich das sehr schwer, aber es hilft mir wirklich, mir dieser kleinen Pausen bewusst zu werden und sie mir auch zu erlauben. Es gibt davon nämlich sicherlich mehrere auch in Deinem Alltag. Die Kunst ist, sie auch zu erkennen.

2. Ein Nein darf sein

Hast Du Schwierigkeiten Anfragen abzulehnen, die Dir zu viel sind? Was hindert Dich daran Nein zu sagen? Sind es Bedenken, der/die Andere könne dann sauer werden?

Ich bin bzw. war immer leicht geneigt "ja, klar, mache ich" zu sagen, selbst wenn es bei mir selbst zeitlich schon eng ist, also wenn es sinnvoller wäre, auch mal Nein zu sagen. "Ich schaffe das schon" und "man traut mir das zu" sind so Gedanken, die ich dann habe.​ Geht Dir das auch so? Ist Dir bewusst, dass da jemand seine Zeit gegen Deine Zeit tauschen möchte?

Versuche bewusst einmal Nein zu sagen, wenn einer Bitte zu entsprechen für Dich deutlich eine Zumutung wäre oder Du wirklich keine Zeit hast. Am Anfang fühlt es sich komisch an, aber es wird einfacher.

3. Nur 20 Atemzüge

Zeit zum Atmen: 20 Atemzüge lassen sich bestimmt einbauen, oder? Ohne Balkon oder Terrasse tut es auch ein offenes Fenster. Die frische Luft tut (mir zumindest) gut wenn es stressig ist. 20 Atemzüge sind nicht so lang, dass man wirklich etwas verpasst, aber auch lang genug, dass sie eine merkliche Zeit benötigen. Die Übung lässt sich gut mit Punkt 1 verbinden. Vielleicht bringt das Atmen nicht mehr Zeit, aber die Zeit wird bewusst genutzt. ​Außerdem hilft Sauerstoff dem (müden) Gehirn.

4. Eine Pause einplanen

Pause. Zeit zum Erholen. Zeit für mich.

​Eine Pause steht jedem Arbeitnehmer zu. ​Sie wird daheim aber nur zu gern vergessen. Ich gestehe, ich ​war auch so jemand. Es ist soo viel zu tun, da kann ich doch nicht... ich musste ziemlich auf die Nase fallen um zu merken, dass ich mir Pausen gönnen darf. Jetzt plane ich sie mir aktiv in meinen Tag ein. Manchmal kleine Pausen, manchmal größere. Manchmal Kaffeepause, manchmal tatsächlich ein Schläfchen. Schwierig war die Schwelle, mir diese Pausen zu erlauben. ​In unserer Leistungsgesellschaft wird nämlich gern der Eindruck vermittelt, dass es nur um das Schaffen geht. Und dabei vergessen, dass man Pausen braucht um produktiv sein zu können.

5. Nur 5 Minuten

„Mach doch Sport.“ - „Kino.“ - „Oder Shopping.“ - „Triff dich mit ner Freundin.“

Die Ratschläge kenne ich gut. Und auch, wie sehr sich jeder nach „zu viel“ anfühlte, irgendwie nicht passend für mich. Ich wollte doch auch nur etwas Zeit für mich und nicht gleich Programm und schon gar nicht irgendwas Zeitaufwendiges, zu dem ich am Ende noch mindestens jeweils eine halbe Stunde für An- und Abfahrt rechnen musste.

Warum also nicht klein anfangen? 5 Minuten nur. Aber wirklich für mich. In der Zeit kann ich eine Runde um den Block gehen oder eine Tasse Tee oder Kaffee trinken, kurz duschen (selbst das kann unglaublich erfrischen) oder mich eincremen. Was auch immer Dir einfällt für Deine 5 Minuten. Deine Zeit. Die kannst Du verbringen wie Du es gerade brauchst.

Und wenn Du Dir denkst "naja, das ist aber nicht viel": in einer Woche sind das schon 35 Minuten, wenn Du es jeden Tag schaffst. Und es muss ja nicht bei 5 Minuten bleiben, wenn Du das anders willst, mehr Zeit kannst Du Dir immer einplanen.

Du weißt nicht, was Du in 5 Minuten tun sollst? Dann habe ich eine Mailserie mit Geschichten und Achtsamkeitsübungen für Dich. Schau mal hier.

6. Ein kurzer Aufschub

Die Waschmaschine ist fertig. Oder der Trockner. Oder die Spülmaschine piept. Und das Smartphone meldet 2456 neue Nachrichten (die meisten Spam).
Muss ich jetzt sofort springen oder gönne ich mir einfach noch in Ruhe einen Schluck Tee oder Kaffee oder die Seite im Buch doch fertig zu lesen​? Kann ich eben die eine Masche noch stricken oder den Gedanken noch fertig zu Papier bringen?
Versuch es mal. Nimm Dir mehr Zeit für das, was Du gerade tust.


​Picturecredit: Vektor von Lunter at Depositphotos

Was sich 2020 in meinem Business verändert

Neues Jahr, neue Ideen. Einiges wird sich ändern, zumal das letzte Jahr das erste meines Business‘ war​. ​Um genau zu sein nicht einmal das ganze Jahr. Es gibt also viel zu tun. Sehr viel. Beginnen wir mit dem langwierigsten Thema für mich, dem

​Relaunch meiner Website

Das aktuelle Design ist einem kurzfristigen Entschluss und einer genauso kurzfristigen Umsetzung im Alleingang zu verdanken. Ja, ich habe html-Kenntnisse aber nein, die helfen nicht beim Thema Design. Da kommt jetzt professionelle Hilfe dazu und dann wird die Seite nicht nur endlich komplett auf den richtigen Domainnamen umgezogen, sondern auch noch hübscher, lesbarer und mit Logo versehen. Der Umzug gegen Ende März wird dann ausreichend viel Zeit lassen, damit es weitergehen kann mit dem neuen

​Workshop​

Letztes Jahr machte sich eine kleine Gruppe Teilnehmerinnen auf den Weg „Raus aus dem Tief“ (so der Name des Mini-Workshops). Gedacht als Test, sowohl für Technik als auch Konzept, machte es mir sehr viel Freude, auch wenn es technisch mehr hakte als mir lieb war. Aber was wäre ein Ideenbrunnen, wenn er nicht kreativ wäre? Die Klippen konnten umschifft werden und ich bin um einige Erfahrungen ​(Mailanbieter, Domain-Hosting…) reicher. ​Der neue Workshop wird länger und ausgefeilter werden und einen anderen Titel haben. Welcher ist noch geheim. Der genaue Zeitpunkt liegt auch noch nicht fest, außer dass es im Sommer sein wird. Aber keine Bange, für Freizeit, Eis und Sonnenschein wird für die Teilnehmer trotz allem Zeit sein.

Für diejenigen, die beim Beta-Kurs nicht dabei sein konnten, gibt es den Workshop jetzt zum Kauf als Workbook/EBook für Selbstlerner, Mail genügt.

​Online-Kurs

​Da ist etwas in Arbeit, allerdings erst für Ende des Jahres geplant. Es wird um das Erkennen und Überwinden eigener Glaubenssätze gehen und die Option geben, dass der Kurs von mir begleitet wird.

Erste Steuererklärung​ für das Business

Kaum zu glauben, aber es gibt Tools, die es ermöglichen, die ganzen Buchungsdinge so zu erleichtern, dass es fast schon Spaß macht. Mit grafischer Aufbereitung, Automatisierung, Verknüpfung usw. Nach dem ersten Erschrecken darüber was so alles zu beachten ist (ich bin ja nicht vom Fach), große Erleichterung, dass das Tool mir da einiges abnimmt und sogar noch eine Verknüpfung zu meinem Steuerberater anbietet.

Dieses Jahr also zum ersten Mal eine Steuererklärung für das Business. Ich bin schon sehr gespannt!

Meine Top3 – Bücher mit Erkenntnissen des letzten Jahres

(Werbung, unbezahlt, freiwillig)

​Bronnie Ware – 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen

Die Autorin hat mehrere Jahre Sterbende in ihren letzten Tagen und Monate begleitet und ihnen zugehört. Es sind spannende Lebensgeschichten, eine interessante Autorin, die auch noch ihre ganz eigenen Probleme mitbringt – und bearbeitet.

Es ist gewiss nicht überraschend, dass unter den 5 im Titel erwähnten Dingen „versäumt Geld und Macht anzuhäufen“ nicht auftauchen. Für mich war es aber erstaunlich, wie sehr doch am Ende das Menschliche zählt: Genug Zeit mit Familie und Freunden. Wie versöhnlich oft das Ende war – nicht selten durch die Hilfe einer empathischen außenstehenden Person.

Interessant auch, wie die Autorin mit den ihr eigenen Problemen umgeht und auch der Rat, den sie erhält: auch wenn sie den Menschen wohlgesonnen sei und ihnen (allen) verzeihen wolle, müsse sie sich nicht unfair behandeln lassen.

Das Buch brachte mich in jedem Fall dazu, inne zu halten und zu überlegen, ob ich denn den Menschen, die mir etwas bedeuten, das auch zeige. Oder ob ich da mehr zeigen möchte. Vielleicht hilft es auch nachzufragen ob es „ankommt“, das ist ja auch oft ein Punkt, an dem es Missverständnisse gibt.

Und mich auch zu fragen, ob ich Chancen ungenutzt habe verstreichen lassen, die mir wichtig waren. Ob es Dinge gibt, die mir so wichtig sind, dass ich sie in jedem Falle in meinem Leben umsetzen möchte. Kurz: ich schreibe gerade an meiner persönlichen Bucket List

Matthias Lohre – Das Erbe der Kriegsenkel: Was das Schweigen der Eltern mit uns macht

Auf den Spuren der Familiengeschichte des Autors.

Gekauft habe ich das Buch aufgrund der aktuellen politischen Situation, wenn ich ehrlich bin. Und aus Neugier, denn ich habe auch Großeltern, die im Krieg zum Teil noch Kinder waren. Andere waren da schon erwachsen. Das Buch hat in mir den Wunsch geweckt, mehr über die Geschichte meiner Großeltern zu erfahren, zumal ich bemerkt habe, dass das Thema bei meiner Großmutter, einem Kriegskind, jetzt vermehrt in Erinnerungen aufkommt – die alles andere als gut sind. Es hilft ihr aber auch, darüber reden zu können. Ein paar Erinnerungen habe ich bereits gehört, einige davon auch schon aufschreiben können. Es werden mehr und es ist erschreckend.

Ich wünschte, die Leute, die so vehement gegen Flüchtlinge hetzen, würden sich diese Erinnerungen einmal anhören und verstehen, nachfühlen, wie das ist. Vielleicht würden sie dann anders denken. Aber wenn der Wille da wäre, hätten sie es wohl schon getan.

Maria Sanchez – Die revolutionäre Kraft des Fühlens

Zunächst dachte ich es wäre nur eine Art Erweiterung zum Thema Arbeit mit dem Inneren Kind *) Tatsächlich arbeitet das Buch mit den Bildern des inneren Kindes, geht aber einen Schritt weiter: es gibt in jedem von uns eine Urwunde, die so tief liegt, dass wir gar nicht merken, dass die Änderungen, um die wir uns bemühen, meist nur an der Oberfläche erfolgen. Es sind unsere Gefühle, die uns die Spur weisen, aber innere Mechanismen, die uns gerade davon abhalten wollen, zu tief dort hin zu gehen, aus Furcht vor dem Schmerz. Anzeichen davon sind das eine „Laster“, das man einfach nicht los wird, obwohl man doch bei einem anderen so erfolgreich war (da schafft man das Rauchen aufzugeben, aber nicht die Schokolade).

Es geht hier nicht um Selbstoptimierung, sondern um Annehmen dessen, was ist: da ist Schmerz, das tut weh, aber es darf sein. Und dieses Annehmen hilft dabei, den Schmerz loslassen zu können.

Am interessantesten fand ich die Theorie dahinter, dass jegliche Arbeit an uns selbst uns ändern/verbessern zu wollen nur oberflächlich funktioniert, also nur wenn die Urwunde nicht Ursache des zu beseitigenden „Problems“ ist. Erst wenn ich lerne anzunehmen ohne ändern zu wollen, kann echte Heilung stattfinden.

Ich finde diesen Ansatz so unglaublich liebevoll mir selbst gegenüber: annehmen wie ich nun mal bin, mit allen Fehlern (und Wunden).