Mehr Zeit für mich in kleinen Schritten

​Tipps für ein wenig mehr Zeit in Deinem Alltag

1. Ein bisschen genießen

Du kennst es sicher: man hetzt von hier nach da, hat noch dies und jenes zu tun. Dort die Wäsche, da der Einkauf und hier noch was zu putzen. Mittendrin ein Kind oder zwei oder mehr, die etwas wollen. Vielleicht noch die Arbeit, die auch ihre Zeit fordert.
Aber es gibt sie, so kurze Momente, wo alles ruhig ist. Wo keiner etwas möchte, kein Termin drückt. Schaffst Du es einen davon zu erwischen ohne direkt loszusausen und die nächste Herausforderung anzunehmen? Innehalten, verstehen dass da gerade „Zeit frei“ ist, die Minute (oder zwei) annehmen als „Ruhe für mich“? Vor allem am Anfang fand ich das sehr schwer, aber es hilft mir wirklich, mir dieser kleinen Pausen bewusst zu werden und sie mir auch zu erlauben. Es gibt davon nämlich sicherlich mehrere auch in Deinem Alltag. Die Kunst ist, sie auch zu erkennen.

2. Ein Nein darf sein

Hast Du Schwierigkeiten Anfragen abzulehnen, die Dir zu viel sind? Was hindert Dich daran Nein zu sagen? Sind es Bedenken, der/die Andere könne dann sauer werden?

Ich bin bzw. war immer leicht geneigt "ja, klar, mache ich" zu sagen, selbst wenn es bei mir selbst zeitlich schon eng ist, also wenn es sinnvoller wäre, auch mal Nein zu sagen. "Ich schaffe das schon" und "man traut mir das zu" sind so Gedanken, die ich dann habe.​ Geht Dir das auch so? Ist Dir bewusst, dass da jemand seine Zeit gegen Deine Zeit tauschen möchte?

Versuche bewusst einmal Nein zu sagen, wenn einer Bitte zu entsprechen für Dich deutlich eine Zumutung wäre oder Du wirklich keine Zeit hast. Am Anfang fühlt es sich komisch an, aber es wird einfacher.

3. Nur 20 Atemzüge

Zeit zum Atmen: 20 Atemzüge lassen sich bestimmt einbauen, oder? Ohne Balkon oder Terrasse tut es auch ein offenes Fenster. Die frische Luft tut (mir zumindest) gut wenn es stressig ist. 20 Atemzüge sind nicht so lang, dass man wirklich etwas verpasst, aber auch lang genug, dass sie eine merkliche Zeit benötigen. Die Übung lässt sich gut mit Punkt 1 verbinden. Vielleicht bringt das Atmen nicht mehr Zeit, aber die Zeit wird bewusst genutzt. ​Außerdem hilft Sauerstoff dem (müden) Gehirn.

4. Eine Pause einplanen

Pause. Zeit zum Erholen. Zeit für mich.

​Eine Pause steht jedem Arbeitnehmer zu. ​Sie wird daheim aber nur zu gern vergessen. Ich gestehe, ich ​war auch so jemand. Es ist soo viel zu tun, da kann ich doch nicht... ich musste ziemlich auf die Nase fallen um zu merken, dass ich mir Pausen gönnen darf. Jetzt plane ich sie mir aktiv in meinen Tag ein. Manchmal kleine Pausen, manchmal größere. Manchmal Kaffeepause, manchmal tatsächlich ein Schläfchen. Schwierig war die Schwelle, mir diese Pausen zu erlauben. ​In unserer Leistungsgesellschaft wird nämlich gern der Eindruck vermittelt, dass es nur um das Schaffen geht. Und dabei vergessen, dass man Pausen braucht um produktiv sein zu können.

5. Nur 5 Minuten

„Mach doch Sport.“ - „Kino.“ - „Oder Shopping.“ - „Triff dich mit ner Freundin.“

Die Ratschläge kenne ich gut. Und auch, wie sehr sich jeder nach „zu viel“ anfühlte, irgendwie nicht passend für mich. Ich wollte doch auch nur etwas Zeit für mich und nicht gleich Programm und schon gar nicht irgendwas Zeitaufwendiges, zu dem ich am Ende noch mindestens jeweils eine halbe Stunde für An- und Abfahrt rechnen musste.

Warum also nicht klein anfangen? 5 Minuten nur. Aber wirklich für mich. In der Zeit kann ich eine Runde um den Block gehen oder eine Tasse Tee oder Kaffee trinken, kurz duschen (selbst das kann unglaublich erfrischen) oder mich eincremen. Was auch immer Dir einfällt für Deine 5 Minuten. Deine Zeit. Die kannst Du verbringen wie Du es gerade brauchst.

Und wenn Du Dir denkst "naja, das ist aber nicht viel": in einer Woche sind das schon 35 Minuten, wenn Du es jeden Tag schaffst. Und es muss ja nicht bei 5 Minuten bleiben, wenn Du das anders willst, mehr Zeit kannst Du Dir immer einplanen.

Du weißt nicht, was Du in 5 Minuten tun sollst? Dann habe ich eine Mailserie mit Geschichten und Achtsamkeitsübungen für Dich. Schau mal hier.

6. Ein kurzer Aufschub

Die Waschmaschine ist fertig. Oder der Trockner. Oder die Spülmaschine piept. Und das Smartphone meldet 2456 neue Nachrichten (die meisten Spam).
Muss ich jetzt sofort springen oder gönne ich mir einfach noch in Ruhe einen Schluck Tee oder Kaffee oder die Seite im Buch doch fertig zu lesen​? Kann ich eben die eine Masche noch stricken oder den Gedanken noch fertig zu Papier bringen?
Versuch es mal. Nimm Dir mehr Zeit für das, was Du gerade tust.


​Picturecredit: Vektor von Lunter at Depositphotos

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