Nachdem es jetzt in Deutschland einige Tage gab sich daran zu gewöhnen, dass Schulen und Kindergärten geschlossen sind, jetzt die Steigerung. Ausgangsbeschränkung: Schließung weiterer Geschäfte, Beschränkung der freien Bewegung außerhalb in Gruppen (nur noch einzeln oder als direkte Familie). Und jetzt? Wir sollen "social distance" wahren, heißt es. Aber was ist damit gemeint?
Social Distance. Ist das notwendig?
Mit dem Begriff "Social Distance", der jetzt sehr oft zu lesen ist, habe ich so meine Probleme. Es ist nicht die soziale Distanz, die uns hilft die Krise zu überstehen, sondern rein eine physische. Niemand muss zum Einsiedler werden und mit niemandem mehr sprechen. Ich kann aber gut nachvollziehen, wenn dieser Gedanke aufkommt. Trotzdem: soziale Distanz ist unnötig! Physische Distanz ist wichtig! Soziale Nähe muss lediglich neu definiert werden. Deshalb tue ich mich mit dem Begriff auch wirklich schwer und würde "physical distance" bevorzugen. Auch wenn es sicherlich ebenso sinnvoll ist, sich von schädlichen Sozialkontakten nicht nur physisch zu distanzieren. Das hat dann allerdings nur wenig mit der Pandemie zu tun.
Soziale Nähe wahren
Zum Glück ist die Technik heute weit genug, dass man sich per Videoanruf sehen kann. Ob der Andere nun in einem anderen Land wohnt oder der Nachbar ist. Und damit nicht genug: viele Menschen ersinnen Möglichkeiten, größere Treffen zu veranstalten. Verlegen Kurse in die virtuelle Welt. Bieten etwas für Familien und Kinder an. Ich arbeite übrigens gerade an einer Schnitzeljagd für Kinder per Zoom. Außerdem gibt es jetzt wöchentlich eine kostenlose Gesprächsrunde (virtuellen Kaffeetreff) am Abend via Zoom. Du kannst Dich hier unverbindlich dafür anmelden.
In einigen Städten beginnen Aktionen wie der "Balkon-Chor" zu entstehen. Manche Nachbarn verabreden sich für ein Gespräch von Balkon zu Balkon.
Bedürftigen helfen?
Wichtig ist hier, nicht einfach wahllos jedem Hilfe anzubieten. Denn dadurch kann das Risiko einer Verbreitung steigen, wenn man neue Wege zurücklegt und eventuell sogar (viele) neue Leute trifft, weil man plötzlich in anderen Läden oder deutlich öfter einkauft. Sinnvoller ist, sich möglichst auf einen Kontakt zu beschränken, den man unterstützen kann und möchte, am sinnvollsten innerhalb der direkten Nachbarschaft. Wenn Ihr nicht wisst, wer Hilfe benötigt, wendet Euch ggf. an Eure Gemeinde/Stadt oder Hilfsorganisationen vor Ort (telefonisch reicht aus) und fragt dort nach. Oder organisiert mit Hilfe der Gemeinde selber etwas (virtuelles Schwarzes Brett oä).