Da ist sie nun, die Ausgangsbeschränkung in Deutschland. Für viele eine ganz neue Situation. Mal ein Wochenende möglich, vielleicht auch eine Woche. Aber dann? Es droht der Daheimkoller. Alles ist zu viel. Allein der Gedanke daran macht Dir jetzt schon Herzklopfen? Du siehst streitende Kinder, schreiende Eltern? Würdest am liebsten schnell raus und die Tür hinter Dir zu knallen? Mooment! Nimm Dir doch kurz Zeit hier zu lesen. Das dauert nicht lange, versprochen.
Was könnte Dir jetzt helfen?
Ganz wichtig: es ist eine Ausgangsbeschränkung, keine Ausgangssperre. Rausgehen ist nicht verboten, sondern nur eingeschränkt. Bevor Ihr Euch also daheim beginnt wirklich zu zoffen, geht vielleicht doch vor die Tür. Einzeln oder als Familie, frische Luft und Bewegung machen oft den Kopf wieder freier. Haltet Abstand zu anderen, meidet Spielplätze und andere öffentliche Orte. Aber Spaß haben ist erlaubt. Ein Wettrennen den nächsten Weg entlang, Fangen... oder einfach spazieren.
Fehlt Dir vor allem der Austausch mit anderen Menschen? Kannst Du Dir vorstellen, mit Bekannten und Freunden per Videoschaltung zu sprechen? Es gibt diverse Möglichkeiten dafür: Zoom, Skype, Facetime, um mal die gängigsten zu nennen. Wenn Du aufgeschlossen bist und gerne neue Leute kennenlernst, dann sei Dir auch meine wöchentliche Kaffeerunde am Abend über Zoom empfohlen, jeden Sonntag um 21 Uhr.
Hast Du den Eindruck, dass Du Zeit für Dich alleine brauchst? Aber die schwer zu bekommen ist? Wenn es Dir möglich ist ein paar Minuten allein vor die Tür zu gehen, versuche das. Es ist nicht viel, aber mag helfen den Kopf klar genug zu halten. Und Du kannst in meinen Artikel zu "Mehr Zeit für mich in kleinen Schritten" schauen, vielleicht ist da für Dich auch noch etwas dabei.
Ganz nett, reicht aber noch nicht?
Es gibt ja noch ganz andere Themen, die jetzt durch die aktuelle Situation zusätzlich drücken: Sorgen im Job, Finanzen, Miete, wie erkläre ich es den Kindern... Die liebe Verena von Familiengeflecht hat tolle Ideen wie man Kinder durch diese Zeit begleiten kann.
Aber manchmal ist es wichtig, sich Hilfe von außen zu suchen. Das geht auch ziemlich unbürokratisch per telefonischer Erstberatung. Du kannst auch die Möglichkeit nutzen, bei mir ein halbstündiges Notgespräch zu machen, kostenlos.
Es gibt deutschlandweite Notfallnummern, bei denen Du üblicherweise schnell und unbürokratisch mit einem Experten sprechen kannst. Auf dem Bild vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend findest Du einige wichtige Nummern.
Und was wenn es schon länger doof läuft?
Es ist gar nicht nur der aktuelle Lagerkoller? Es ist so schon alles zu viel? Hast Du schon länger das Gefühl, dass Du gar nicht mehr so richtig auf einen grünen Zweig kommst? Dann möchte ich Dir gerne den Selbsttest der Deutschen Depressionshilfe ans Herz legen. Als ersten Schritt um mal zu prüfen, ob nicht vielleicht etwas ärgeres als "Nur" die aktuelle Situation - die wirklich schwierig ist - dahinter liegen könnte.