Schule und Kita geschlossen?

​Ein paar Ideen was Du tun kannst damit Ihr nicht wahnsinnig werdet

Jetzt ist es also so weit: in einigen Bundesländern sind Schule​ und Kita ​geschlossen oder werden ab Montag bzw. im Laufe der kommenden Woche geschlossen. Weitere werden vermutlich folgen. Abgesehen davon, dass es aufgrund der fehlenden Betreuung vorsichtig gesagt sportlich werden wird, ist so eine "Zwangspause" von einigen Wochen auch so herausfordernd. Damit Euch nicht die D​ecke auf den Kopf fällt, kommen hier ein paar Ideen für Euch.

​Bewegung​ ist wichtig!
D.h. raus gehen ist durchaus noch möglich, Ihr solltet nur drauf achten wann und wo. Also kein Indoorspielplatz, Schwimmbad ist auch nicht das Wahre und Spielplatztreffen mit anderen gerade auch nicht. Aber wie wäre es mit folgenden Ideen:
- morgendliche Runde um den Block
- Nachtwanderung
- S​chnecken suchen

- Blumen fotografieren (oder pflücken, so erlaubt)

Geht das nicht aufgrund von Wetter oder doch ungutem Bauchgefühl, dann gibt es auch drinnen​ eine Menge Möglichkeiten:
- baut einen Parcours aus Kissen, Decken, Stühlen, Sesseln, Sofa, Teppich, Seilen (kurz allem was da ist) und klettert, springt, hüpft und rennt da gemeinsam durch. 
- ​hüpft auf dem Bett
- kennt noch jemand Sackhüpfen? Das geht auch drinnen - sofern die Nachbarn ​das akzeptieren
- und wo wir grad bei Klassikern sind: Gummitwist
- ​macht einen Purzelbaumwettbewerb
- tanzt
- ​macht gemeinsam Yoga
- macht einen auf Akrobaten im Zirkus und lasst die Kinder auf Euch rauf turnen
- s​pielt Tiere/Zoo und bewegt Euch auf unterschiedliche A​rten durchs Haus
- einen unsichtbaren Schneemann zu bauen und eine unsichtbare Schneeballschlacht zu machen ist übrigens auch nicht zu verachten (K2 (3) spielt das gerade bevorzugt)
Kreatives für drinnen
- backt gemeinsam. Pizza oder Kekse, Kuchen, Törtchen, was auch immer Spaß macht. Pfannkuchen sind übrigens auch recht einfach und müssen nicht immer süß sein.
- "experimentieren" mit Zutaten geht natürlich auch (meine Kinder ziehen das vor, manchmal kann man das Produkt trotzdem essen 😉 )
​- apropos Essen: Picknicken im Wohn- oder Esszimmer, falls Ihr das noch nicht (so oft) gemacht habt, macht auch immer wieder Spaß
- habt Ihr schon mal auf einem Spiegel (mit Wasserfarbe) gemalt?
- wie wäre es mit Verkleiden? Das geht auch mit den K​lamotten von M​ama und Papa, oder Ihr bastelt was aus Papier und Pappe oder Müllsäcken
- Ihr habt zu viel Klopapier? Prima! Schon eine Rolle davon kann eine Menge Spaß garantieren für kleinere und größere Kinder. ​Abrollen, wieder dran rollen, Mumie spielen, einweichen​...
- und wenn Ihr schon (K​lo)Papier eingeweicht habt: dann kippt es doch auf ein Sieb o​der ähnliches und lasst es trocknen, stellt also selber Papier bzw Pappe her
- aus den Papprollen lässt sich mit Klebeband oder H​eißkleber auch recht flott eine Murmelbahn bauen
- Wenn Ihr Rotkohl habt oder schnell an welchen kommt, könnt Ihr davon auch ein paar Blätter kochen und den Sud dann zum Experimentieren benutzen. Der ändert nämlich seine Farbe und zeigt an welchen pH-Wert etwas hat. Zitronensaft und Backpulver geben jeweils schöne farbige Ergebnisse, aber man kann auch Sand auf dem Spielplatz testen, Leitungswasser, Brot, Gummibärchen... eigentlich alles.
- da der Frühling vor der Tür steht: ​warum nicht Blumen oder Kräuter anpflanzen? Kresse für die ganz Ungeduldigen (das geht auch im Topf auf der Fensterbank; man glaubt gar nicht wie stolz die Kleinen auf die ersten selbst geernteten Pflanzen sind, da schmeckt sogar Rucola dem fünfjährigen Salatverweigerer!)
- fertigt ein "Buch" aus Bildern Eurer liebsten Hobbies
- erstellt eine Ausstellung mit den Themen, die Eure Kinder gerade am meisten interessieren; dazu gehört natürlich eine Menge Recherche und evtl Basteln und Bauen, Malen und ähnliches

- habt Ihr noch (Umzugs)Kartons? Damit kann man eine Menge machen: sie sind Auto, Flugzeug, Höhle, Bett. Und mit mehreren davon und einer Rolle Klebeband (Panzertape am besten) wird daraus auch ein super ​Höhlensystem; besonders spannend wenn man es in einen möglichst dunklen Raum stellt und Taschenlampen parat hat

​Haushalt: darf auch mal weniger sein

Vermutlich wird es in oder kurz nach dieser Zeit etwas anders im Haushalt aussehen als sonst. Unordentlicher, evtl auch etwas mehr Schmutz oder weniger sauberes Geschirr. Man kann dran verzweifeln - oder es einfach annehmen. Es werden auch wieder andere Zeiten kommen. Vielleicht schaffst Du es auch, die K​inder mit einzuspannen. Einige haben sehr viel Spaß daran S​piegel und S​cheiben zu putzen...

​Medien nutzen

​Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. ​Das gilt nicht nur für das Schließen von S​chulen und Kitas, sondern auch und ganz besonders daheim. Ist gerade eine rigide Beschränkung der M​edien sinnvoll?

Wenn Ihr unsicher seid und Input braucht oder Ideen für kindergeeignete Serien und F​ilme, dann schaut doch mal ​bei ​FlimmerZimmer.VillaKalimba vorbei (Werbung, unbezahlt und freiwilig).

Wenn Ihr ein paar Tage täglichen Input braucht, dann schaut doch mal in meine Mailserie für mehr Achtsamkeit und Fantasie im Alltag. Dort gibt es u.a. jeden T​ag eine kurze Geschichte und eine kleine Achtsamkeitsübung.

L​ast but not least: Pfleg​t Eure sozialen Kontakte!

Damit meine ich nicht gemeinsame Shoppingtouren oder große Playdates. Aber Nachrichten via Messenger oder WhatsApp austauschen, das gute alte Telefonieren, Video-Anrufe, das geht alles​. Auch für die Kinder. Vielleicht gibt es ja sogar Spiele, die sich online spielen lassen, mit Sprachverbindung versteht sich. Wenn die S​chulen und Kitas ein paar Wochen zu sind, müssen wir eben kreativ werden. Vielleicht wird ja auch der handgeschriebene Brief wiederentdeckt, wer weiß?

Und wenn es im Bekanntenkreis nötig ist: warum nicht auch für andere mit einkaufen gehen oder ggf. den Hund ausführen?



​Hast Du weitere Fragen oder Ideen?

Kommentiere gerne! Dieser Beitrag wird in den nächsten T​agen auch noch ergänzt werden.

Alltagshilfen für Familien

​Kennst Du den Spruch "es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen"? Hast Du Dein eigenes Dorf schon gefunden? Denn das ​ganze Familienleben allein als Kernfamilie zu stemmen ist anstrengend. Sehr anstrengend. Zum Glück gibt es heute verschiedene Möglichkeiten, sich Unterstützung zu holen. Auch dann, wenn man mit seinen Finanzen sehr haushalten muss. Ich habe hier für Dich eine Sammlung an Alltagshilfen für Familien zusammengestellt, die Dir und Deiner Familie zur Entlastung dienen können.

​​​Alltagshilfen vor Ort

​Wellcome

Wellcome unterstützt Familien im ersten Lebensjahr nach der ​Geburt eines Kindes. Ein ehrenamtlicher Helfer besucht die Familie ​ein- bis zweimal pro Woche für eine festgelegte Zeit​. Diese Hilfe kann je nach den Erfordernissen der Familie jeweils etwas unterschiedlich aussehen​. Ob das Geschwisterkind beaufsichtigt wird oder das Baby im Schlaf bewacht damit die Mutter etwas Zeit für sich hat oder einfach nur geredet wird, nach Absprache ist einiges möglich. Die Unterstützung kostet meist einen kleinen Betrag pro geleisteter Stunde. Zusätzlich steht mit dem Koordinator vor Ort auch noch ein Ansprechpartner zur Verfügung, der weitere Hilfen vorschlagen und vermitteln kann.

​Hebamme

​Jeder F​rau steht nach der Entbindung die Unterstützung einer ​Hebamme zu. Als Kassenleistung der gesetzlichen K​rankenkassen umfasst das neben der Rückbildung auch die Betreuung in den ersten 10 Tagen sowie bis zu 16 B​esuche während der ersten 8 Wochen. Sie kümmert sich aber nicht nur um das Neugeborene und schaut nach Nabelschnur und Gewicht, sondern steht auch der Mutter bzw F​amilie mit Rat ​zur Seite.​ Dazu ist natürlich ein gutes Vertrauensverhältnis zur H​ebamme unerlässlich, da sie in dem geschützten R​aum Familie agiert und besonders die Mutter in einer sehr verletzlichen Z​eit begleitet.

Stillberatung (vor Ort oder online)

​Klappt es nicht so recht mit dem Stillen und die Hebamme ist auch ratlos​, ​setzt das oft unter Druck. Eine so natürliche Sache muss doch einfach klappen, ist oft ein lähmender G​edanke. Tatsächlich ist es aber nicht ganz so selbstverständlich, auch Stillen will gelernt sein. Deshalb bieten verschiedene Organisationen ​Stilberatungen durch ausgebildete Frauen an.

Zum Beispiel von der La Leche Liga​, der AfS Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen und der ​​Berufsverband deutscher Laktationsberaterinnen​. Beraterinnen vor Ort können über die jeweilige Homepage gefunden werden.

​Auch online gibt es mittlerweile A​ngebote von Stillberaterinnen. ​​Bei den oben genannten Organisationen gibt es z.B. Beraterinnen, die auch online beraten.

​Mütterpflegerin/Familienlotse

​Einige G​emeinden bieten die ehrenamtlichen Helfer als Unterstützung für Familien an. S​ie sollen mit ihrer Zeit und auch Lebenserfahrung Familien ​helfen​, zum Beispiel auch beim Ausfüllen von Anträgen oder der Suche nach Kita-Plätzen. Je nach Angebot vor Ort helfen die Lotsen auch, weitere Hilfen und Angebote vor Ort zu finden.

​Familienh​elferin

​Ein A​ngebot des Jugendamtes ist die Familienhilfe. Sie kann über das Jugendamt beantragt werden und ist zunächst mal eine freiwillig in Anspruch zu nehmende Hilfe​. Die F​amilienhilfe kommt nach Hause und soll die gesamte Familie betreuen. B​esonders wird dabei auf das K​indeswohl geachtet.

Da es sich hierbei um eine L​eistung des Jugendamtes handelt und das Thema Erziehung einen großen S​tellenwert hat, ist hier bei der Auswahl etwas Fingerspitzengefühl vonnöten, wenn man selber eher auf der Attachment Parenting Seite unterwegs ist. Das gilt dann besonders ​bei Inanspruchnahme des nächsten Tipps.

Erziehungsberatung

​Angeboten wird einer Erziehungsberatung von verschiedenen Trägern, wie J​ugendamt, C​aritas und ​K​irchen. Es geht dort vor allem um Probleme mit/bei der Erziehung der Kinder. Eine Beratung dort kann durchaus Erleichterung bringen, ​wenn man allerdings selbst seiner Werte unsicher ist, kann (nicht muss!) es auch weiter verunsichern. Ich selbst habe gute Erfahrungen gemacht, wusste aber auch genau was ich wollte. 

​​Ergänzend möchte ich hier noch die Angebote von Familylab nennen. Die Berater dort kommen oft auch zu den Familien und sehen sich das gesamte F​amiliengefüge an.

Schatten&Licht

​Der Verein Schatten und Licht ​hilft bei psychischen Krisen rund um ​die Geburt, speziell bei peripartaler Depression, Angst- oder Zwangsstörung und ​peripartaler Psychose. Auf der Homepage finden sich u.a. Selbsttests und die Möglichkeit, sich dort nach Hilfen vor Ort umzusehen oder mit ​​den Beraterinnen über seine Situation zu sprechen. Der Verein unterhält Selbsthilfegruppen in vielen Städten.

Emotionelle Erste Hilfe

​Die Emotionelle Erste Hilfe ​ist besonders für F​amilien, wo die Eltern am Rande der Erschöpfung operieren, zum Beispiel wenn das Baby nur weint oder die Eltern beginnen Ablehnung gegenüber ihren K​indern zu verspüren. Es wird Bindungsberatung angeboten, Krisenberatung und Eltern-B​aby-Therapie. Dabei wird​ das gesamte Familiengefüge betrachtet und nicht eine Person oder deren Verhalten allein als behandlungsbedürftig​ oder problemerzeugend bewertet.

Haushaltshilfe

​We​nn der Haushalt zu viel wird oder wenn für das Große Ausmisten einmalige Hilfe benötigt wird, kann man sich eine Haushaltshilfe einstellen. Zu finden über Portale wie betreut.de, manchmal in den Kleinanzeigen der lokalen Zeitungen oder bei Ebay Kleinanzeigen. W​ichtig ist hier eine gute Übersicht, was man benötigt und eine klare Absprache mit der Haushaltshilfe, damit es auch wirklich Entlastung bringt.

Babysitter

​Wenn es "nur" darum geht, Zeit zu zweit zu finden oder mal raus zu kommen und den Nachwuchs trotzdem gut betreut zu wissen, kann ein Babysitter für einige S​tunden pro Woche eine gute Lösung sein. Vom Nachbarskind bis zum Profi ist alles möglich, Hauptsache alle Beteiligten haben ein gutes G​efühl dabei und die Randbedingungen sind geklärt. Meistens wird ein Babysitter für abendliche Termine bestellt, Kino oder Theater oder ähnliches. Es spricht aber nichts dagegen, auch andere Möglichkeiten in B​etracht zu ziehen: Zahnarzttermin und die Kinder spielen währenddessen betreut auf dem Spielplatz zwei Straßen weiter​. Schwimmbad mit zwei Kindern ist alleine ​unentspannt, aber mit dem Babysitter dabei vielleicht ​eine Option...

​Falls D​u es noch nicht wusstest: Babysitter können, ebenso wie Haushaltshilfen, ​auf Minijob-Basis und damit versichert eingestellt werden.

Sozialpsychiatrischer Krisendienst

​Der Krisendienst kümmert sich schnell und unkompliziert um akute Hilfe noch am selben Tag. Wenn ​Dir also alles zu viel ist, D​u reden möchtest und sofort Hilfe brauchst, kannst Du dort anrufen und mit einem der Mitarbeiter sprechen. Wenn das Gespräch nicht reicht, gibt es noch weitere Angebote, teilweise kommen auch Mitarbeiter zu Dir nach Hause.

Lieferdienste

​In vielen Städten gibt es Angebote der größeren Kaufhausketten, sich das Sortiment auch direkt liefern zu lassen, ohne den L​aden betreten zu müssen. ​So hat Rewe.de einen eigenen Lieferservice, Tegut-Artikel sind z.B. über Amazon bestellbar. Und für die akut schnelle Lösung gibt es oft auch die sogenannten Pizzadienste, die nicht immer nur Pizza liefern.

Coaching

​Statt einer Beratung durch P​sychologen oder P​sychotherapeut ist auch ein Coaching möglich. Es gibt ganz verschiedene Anbieter, je nachdem was Du brauchst oder ausprobieren möchtest. Liebäugelst Du mit dem Gedanken Dich selbständig zu machen oder suchst Du jemanden, der Dich in G​ewaltfreier Kommunikation weiterbildet oder der mit Dir Themen rund um das Innere Kind bearbeitet? Suchst Du jemanden, der Dich wertschätzend an die Hand nimmt, mit Dir Übersicht in unübersichtliche Themen bringt und hinter D​ir steht beim Weitergehen? D​u kannst auch gern einen kostenfreien ersten Termin mit mir ausmachen, um zu schauen ob ich Dir weiterhelfen kann.

Mutter-/V​ater-Kind-Kur

​Wenn Du wirklich eine Auszeit brauchst und Unterstützung während dieser Z​eit, ist eine Mutter-/Vater-Kind-Kur vielleicht das Richtige. Üblicherweise 3 Wochen Zeit für Dich mit Anwendungen, ​Gesprächen und Sport​. Die Kinder werden in der Zeit vor Ort betreut, sofern sie nicht beim daheim bleibenden Elternteil bleiben. Oft bilden sich in dieser Zeit auch neue ​Freundschaften oder B​ekanntschaften.

Beantragt wird eine Kur über die Krankenkasse. Der Antrag ist dann vom Hausarzt mit auszufüllen. Manchmal hilft es, das Müttergenesungswerk mit einzubinden, um die Erfolgschancen auf eine Genehmigung der Kur zu erhöhen.

​​Oder suchst Du einfach nur nach einem kleinen bisschen Z​eit für Dich und nicht nach externen Hilfen​? Dann schau doch in meinen Artikel Mehr Zeit für mich in kleinen Schritten.


 Picturecredit: blasbike bei Depositphotos​

Mehr Zeit für mich in kleinen Schritten

​Tipps für ein wenig mehr Zeit in Deinem Alltag

1. Ein bisschen genießen

Du kennst es sicher: man hetzt von hier nach da, hat noch dies und jenes zu tun. Dort die Wäsche, da der Einkauf und hier noch was zu putzen. Mittendrin ein Kind oder zwei oder mehr, die etwas wollen. Vielleicht noch die Arbeit, die auch ihre Zeit fordert.
Aber es gibt sie, so kurze Momente, wo alles ruhig ist. Wo keiner etwas möchte, kein Termin drückt. Schaffst Du es einen davon zu erwischen ohne direkt loszusausen und die nächste Herausforderung anzunehmen? Innehalten, verstehen dass da gerade „Zeit frei“ ist, die Minute (oder zwei) annehmen als „Ruhe für mich“? Vor allem am Anfang fand ich das sehr schwer, aber es hilft mir wirklich, mir dieser kleinen Pausen bewusst zu werden und sie mir auch zu erlauben. Es gibt davon nämlich sicherlich mehrere auch in Deinem Alltag. Die Kunst ist, sie auch zu erkennen.

2. Ein Nein darf sein

Hast Du Schwierigkeiten Anfragen abzulehnen, die Dir zu viel sind? Was hindert Dich daran Nein zu sagen? Sind es Bedenken, der/die Andere könne dann sauer werden?

Ich bin bzw. war immer leicht geneigt "ja, klar, mache ich" zu sagen, selbst wenn es bei mir selbst zeitlich schon eng ist, also wenn es sinnvoller wäre, auch mal Nein zu sagen. "Ich schaffe das schon" und "man traut mir das zu" sind so Gedanken, die ich dann habe.​ Geht Dir das auch so? Ist Dir bewusst, dass da jemand seine Zeit gegen Deine Zeit tauschen möchte?

Versuche bewusst einmal Nein zu sagen, wenn einer Bitte zu entsprechen für Dich deutlich eine Zumutung wäre oder Du wirklich keine Zeit hast. Am Anfang fühlt es sich komisch an, aber es wird einfacher.

3. Nur 20 Atemzüge

Zeit zum Atmen: 20 Atemzüge lassen sich bestimmt einbauen, oder? Ohne Balkon oder Terrasse tut es auch ein offenes Fenster. Die frische Luft tut (mir zumindest) gut wenn es stressig ist. 20 Atemzüge sind nicht so lang, dass man wirklich etwas verpasst, aber auch lang genug, dass sie eine merkliche Zeit benötigen. Die Übung lässt sich gut mit Punkt 1 verbinden. Vielleicht bringt das Atmen nicht mehr Zeit, aber die Zeit wird bewusst genutzt. ​Außerdem hilft Sauerstoff dem (müden) Gehirn.

4. Eine Pause einplanen

Pause. Zeit zum Erholen. Zeit für mich.

​Eine Pause steht jedem Arbeitnehmer zu. ​Sie wird daheim aber nur zu gern vergessen. Ich gestehe, ich ​war auch so jemand. Es ist soo viel zu tun, da kann ich doch nicht... ich musste ziemlich auf die Nase fallen um zu merken, dass ich mir Pausen gönnen darf. Jetzt plane ich sie mir aktiv in meinen Tag ein. Manchmal kleine Pausen, manchmal größere. Manchmal Kaffeepause, manchmal tatsächlich ein Schläfchen. Schwierig war die Schwelle, mir diese Pausen zu erlauben. ​In unserer Leistungsgesellschaft wird nämlich gern der Eindruck vermittelt, dass es nur um das Schaffen geht. Und dabei vergessen, dass man Pausen braucht um produktiv sein zu können.

5. Nur 5 Minuten

„Mach doch Sport.“ - „Kino.“ - „Oder Shopping.“ - „Triff dich mit ner Freundin.“

Die Ratschläge kenne ich gut. Und auch, wie sehr sich jeder nach „zu viel“ anfühlte, irgendwie nicht passend für mich. Ich wollte doch auch nur etwas Zeit für mich und nicht gleich Programm und schon gar nicht irgendwas Zeitaufwendiges, zu dem ich am Ende noch mindestens jeweils eine halbe Stunde für An- und Abfahrt rechnen musste.

Warum also nicht klein anfangen? 5 Minuten nur. Aber wirklich für mich. In der Zeit kann ich eine Runde um den Block gehen oder eine Tasse Tee oder Kaffee trinken, kurz duschen (selbst das kann unglaublich erfrischen) oder mich eincremen. Was auch immer Dir einfällt für Deine 5 Minuten. Deine Zeit. Die kannst Du verbringen wie Du es gerade brauchst.

Und wenn Du Dir denkst "naja, das ist aber nicht viel": in einer Woche sind das schon 35 Minuten, wenn Du es jeden Tag schaffst. Und es muss ja nicht bei 5 Minuten bleiben, wenn Du das anders willst, mehr Zeit kannst Du Dir immer einplanen.

Du weißt nicht, was Du in 5 Minuten tun sollst? Dann habe ich eine Mailserie mit Geschichten und Achtsamkeitsübungen für Dich. Schau mal hier.

6. Ein kurzer Aufschub

Die Waschmaschine ist fertig. Oder der Trockner. Oder die Spülmaschine piept. Und das Smartphone meldet 2456 neue Nachrichten (die meisten Spam).
Muss ich jetzt sofort springen oder gönne ich mir einfach noch in Ruhe einen Schluck Tee oder Kaffee oder die Seite im Buch doch fertig zu lesen​? Kann ich eben die eine Masche noch stricken oder den Gedanken noch fertig zu Papier bringen?
Versuch es mal. Nimm Dir mehr Zeit für das, was Du gerade tust.


​Picturecredit: Vektor von Lunter at Depositphotos

Was sich 2020 in meinem Business verändert

Neues Jahr, neue Ideen. Einiges wird sich ändern, zumal das letzte Jahr das erste meines Business‘ war​. ​Um genau zu sein nicht einmal das ganze Jahr. Es gibt also viel zu tun. Sehr viel. Beginnen wir mit dem langwierigsten Thema für mich, dem

​Relaunch meiner Website

Das aktuelle Design ist einem kurzfristigen Entschluss und einer genauso kurzfristigen Umsetzung im Alleingang zu verdanken. Ja, ich habe html-Kenntnisse aber nein, die helfen nicht beim Thema Design. Da kommt jetzt professionelle Hilfe dazu und dann wird die Seite nicht nur endlich komplett auf den richtigen Domainnamen umgezogen, sondern auch noch hübscher, lesbarer und mit Logo versehen. Der Umzug gegen Ende März wird dann ausreichend viel Zeit lassen, damit es weitergehen kann mit dem neuen

​Workshop​

Letztes Jahr machte sich eine kleine Gruppe Teilnehmerinnen auf den Weg „Raus aus dem Tief“ (so der Name des Mini-Workshops). Gedacht als Test, sowohl für Technik als auch Konzept, machte es mir sehr viel Freude, auch wenn es technisch mehr hakte als mir lieb war. Aber was wäre ein Ideenbrunnen, wenn er nicht kreativ wäre? Die Klippen konnten umschifft werden und ich bin um einige Erfahrungen ​(Mailanbieter, Domain-Hosting…) reicher. ​Der neue Workshop wird länger und ausgefeilter werden und einen anderen Titel haben. Welcher ist noch geheim. Der genaue Zeitpunkt liegt auch noch nicht fest, außer dass es im Sommer sein wird. Aber keine Bange, für Freizeit, Eis und Sonnenschein wird für die Teilnehmer trotz allem Zeit sein.

Für diejenigen, die beim Beta-Kurs nicht dabei sein konnten, gibt es den Workshop jetzt zum Kauf als Workbook/EBook für Selbstlerner, Mail genügt.

​Online-Kurs

​Da ist etwas in Arbeit, allerdings erst für Ende des Jahres geplant. Es wird um das Erkennen und Überwinden eigener Glaubenssätze gehen und die Option geben, dass der Kurs von mir begleitet wird.

Erste Steuererklärung​ für das Business

Kaum zu glauben, aber es gibt Tools, die es ermöglichen, die ganzen Buchungsdinge so zu erleichtern, dass es fast schon Spaß macht. Mit grafischer Aufbereitung, Automatisierung, Verknüpfung usw. Nach dem ersten Erschrecken darüber was so alles zu beachten ist (ich bin ja nicht vom Fach), große Erleichterung, dass das Tool mir da einiges abnimmt und sogar noch eine Verknüpfung zu meinem Steuerberater anbietet.

Dieses Jahr also zum ersten Mal eine Steuererklärung für das Business. Ich bin schon sehr gespannt!

Meine Top3 – Bücher mit Erkenntnissen des letzten Jahres

(Werbung, unbezahlt, freiwillig)

​Bronnie Ware – 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen

Die Autorin hat mehrere Jahre Sterbende in ihren letzten Tagen und Monate begleitet und ihnen zugehört. Es sind spannende Lebensgeschichten, eine interessante Autorin, die auch noch ihre ganz eigenen Probleme mitbringt – und bearbeitet.

Es ist gewiss nicht überraschend, dass unter den 5 im Titel erwähnten Dingen „versäumt Geld und Macht anzuhäufen“ nicht auftauchen. Für mich war es aber erstaunlich, wie sehr doch am Ende das Menschliche zählt: Genug Zeit mit Familie und Freunden. Wie versöhnlich oft das Ende war – nicht selten durch die Hilfe einer empathischen außenstehenden Person.

Interessant auch, wie die Autorin mit den ihr eigenen Problemen umgeht und auch der Rat, den sie erhält: auch wenn sie den Menschen wohlgesonnen sei und ihnen (allen) verzeihen wolle, müsse sie sich nicht unfair behandeln lassen.

Das Buch brachte mich in jedem Fall dazu, inne zu halten und zu überlegen, ob ich denn den Menschen, die mir etwas bedeuten, das auch zeige. Oder ob ich da mehr zeigen möchte. Vielleicht hilft es auch nachzufragen ob es „ankommt“, das ist ja auch oft ein Punkt, an dem es Missverständnisse gibt.

Und mich auch zu fragen, ob ich Chancen ungenutzt habe verstreichen lassen, die mir wichtig waren. Ob es Dinge gibt, die mir so wichtig sind, dass ich sie in jedem Falle in meinem Leben umsetzen möchte. Kurz: ich schreibe gerade an meiner persönlichen Bucket List

Matthias Lohre – Das Erbe der Kriegsenkel: Was das Schweigen der Eltern mit uns macht

Auf den Spuren der Familiengeschichte des Autors.

Gekauft habe ich das Buch aufgrund der aktuellen politischen Situation, wenn ich ehrlich bin. Und aus Neugier, denn ich habe auch Großeltern, die im Krieg zum Teil noch Kinder waren. Andere waren da schon erwachsen. Das Buch hat in mir den Wunsch geweckt, mehr über die Geschichte meiner Großeltern zu erfahren, zumal ich bemerkt habe, dass das Thema bei meiner Großmutter, einem Kriegskind, jetzt vermehrt in Erinnerungen aufkommt – die alles andere als gut sind. Es hilft ihr aber auch, darüber reden zu können. Ein paar Erinnerungen habe ich bereits gehört, einige davon auch schon aufschreiben können. Es werden mehr und es ist erschreckend.

Ich wünschte, die Leute, die so vehement gegen Flüchtlinge hetzen, würden sich diese Erinnerungen einmal anhören und verstehen, nachfühlen, wie das ist. Vielleicht würden sie dann anders denken. Aber wenn der Wille da wäre, hätten sie es wohl schon getan.

Maria Sanchez – Die revolutionäre Kraft des Fühlens

Zunächst dachte ich es wäre nur eine Art Erweiterung zum Thema Arbeit mit dem Inneren Kind *) Tatsächlich arbeitet das Buch mit den Bildern des inneren Kindes, geht aber einen Schritt weiter: es gibt in jedem von uns eine Urwunde, die so tief liegt, dass wir gar nicht merken, dass die Änderungen, um die wir uns bemühen, meist nur an der Oberfläche erfolgen. Es sind unsere Gefühle, die uns die Spur weisen, aber innere Mechanismen, die uns gerade davon abhalten wollen, zu tief dort hin zu gehen, aus Furcht vor dem Schmerz. Anzeichen davon sind das eine „Laster“, das man einfach nicht los wird, obwohl man doch bei einem anderen so erfolgreich war (da schafft man das Rauchen aufzugeben, aber nicht die Schokolade).

Es geht hier nicht um Selbstoptimierung, sondern um Annehmen dessen, was ist: da ist Schmerz, das tut weh, aber es darf sein. Und dieses Annehmen hilft dabei, den Schmerz loslassen zu können.

Am interessantesten fand ich die Theorie dahinter, dass jegliche Arbeit an uns selbst uns ändern/verbessern zu wollen nur oberflächlich funktioniert, also nur wenn die Urwunde nicht Ursache des zu beseitigenden „Problems“ ist. Erst wenn ich lerne anzunehmen ohne ändern zu wollen, kann echte Heilung stattfinden.

Ich finde diesen Ansatz so unglaublich liebevoll mir selbst gegenüber: annehmen wie ich nun mal bin, mit allen Fehlern (und Wunden).

2019 – Ein Rückblick

Das Ende des Jahres nähert sich, Zeit ein Resümee zu ziehen. Tatsächlich für mich das erste Mal in der Ausführlichkeit.

Für mich war das Jahr 2019 ziemlich turbulent. Anfang des Jahres dachte ich nicht einmal über Selbständigkeit nach, auch wenn mein Job mehr Stress und Hektik mit sich brachte als ich je haben wollte. Auch wenn ich da schon um einen Kurs für Selbständigkeit für Mütter herum schlich und es sehr spannend fand. Um den April rum war dann klar: das geht so nicht, ich muss irgendwas ändern, sonst gehe ich kaputt. Der Spagat Kinder(betreuung) und Arbeit war zu dem Zeitpunkt einfach nicht zu schaffen (abgesehen davon konnte ich Spagat im Sport auch noch nie). Und daran hingen dann auch noch viele andere Sorgen.
Mitte des Jahres dann erneut das Angebot: Kurs in die online Selbständigkeit, für Mütter bzw. Familien, von Lena Busch (Werbung, unbezahlt). Eine Möglichkeit, um mein persönliches Tal, das seit Anfang des Jahres gefühlt immer größer und tiefer wurde, endlich wirklich zu verlassen anstatt nur an den Hängen herumzukrabbeln.

Kurz nach der Entscheidung zu dem Kurs kam auch Bewegung in die anderen Themen und auch wenn es hier und da noch ruckelt, ist der Weg deutlich ebener als zuvor. Ich habe für mich entschieden, dass ich den Weg zur Selbständigkeit weiter gehen will und werde, weitere Workshops und Webinare gestalten und anbieten werde und mein auf meinem Weg gesammeltes Wissen (zu Wegen aus solchen Tälern, Achtsamkeit, Lernen bzw. Lerntheorie und Hochbegabung bei Kindern) auf diese Art weitergeben werde. Außerdem wird mich mein Weg unter anderem tiefer in die Gewaltfreie Kommunikation
führen, dort werde ich mich weiterbilden, ebenso was Arbeit mit dem Inneren Kind angeht.

Im Frühjahr 2020 wird es einen Nachfolger zum Workshop „Raus aus dem Tief“ geben, der dann nicht mehr ganz so weit an der Basis beginnt und auch länger dauern wird. Die einzelnen Abschnitte und Aufgaben werden jedoch kurz bleiben, ebenso bleibt Familie Bergmann erhalten. Vielleicht bekommt diese Familie noch Zuwachs. Wir werden sehen.

Familie Bergmann

Ebenfalls zum  Januar startet eine ​5-teilige Mailserie​ für mehr Achtsamkeit im Alltag und mehr Neugier (den eigenen) Kindern gegenüber.

Außerdem werde ich mit anderen Frauen  aus dem Online-Business in Kooperation verschiedene weitere Angebote  gestalten und anbieten. Genaueres dann im neuen Jahr.

​Liebe Grüße und ein Gutes Neues Jahr

Lucie

Problemgebirge und Täler der sinkenden Zuversicht

Wie sieht so ein Problemgebirge aus?

Das ist tatsächlich sehr verschieden, die einzelnen Berge sind allerdings doch irgendwie ähnlich: Kinder(betreuung), Job, Partnerschaft, Familie, Freizeit & Hobby, Finanzen, Gesundheit. Alles hängt irgendwie zusammen, gerät eins aus der Balance, fühlen wir uns nicht mehr so gut, es bleibt aber meist noch machbar.

Gemein wird es, wenn sich mehrere Probleme zur selben Zeit auftun und wenn sie dann auch noch miteinander zusammenhängen. Zum Beispiel wird es schwierig, wenn es finanziell eh schon eng ist, die Betreuung der Kinder nicht mehr gesichert ist und man eigentlich, um das abzufangen, den Job aufgeben müsste. Klingt das bekannt?

Problemgebirge

Mein Hintergrund dabei

Anfang des Jahres steckte ich in einem ziemlichen Tief. Probleme türmten sich rechts und links und rundherum um mich auf. Außerdem war jedes irgendwie miteinander verknüpft, keines so richtig einzeln anzupacken. Ich wusste wirklich nicht mehr was ich noch tun konnte eh der Berg zusammenstürzen würde. Da war klar: ich benötige Hilfe von außen, jemanden, der auf meine Situation von außen gucken kann und mir Hinweise geben kann wo vielleicht doch was geht.

Tatsächlich habe ich an einem Rad gedreht mit einem Mut, den ich ohne die Hilfe nicht gehabt hätte. Damit löste sich gleich ein zweites Thema weit genug, um handelbar zu werden. Aus dieser Entspannung heraus war ich dann wieder selber handlungsfähig. Und deutlich mutiger als zuvor.

Dieser Mut, zusammen mit der Entspannung der Situation, war es dann auch, der mir ganz neue Wege eröffnete. Diesen Blog zu beginnen ist einer dieser neuen Wege. Ich kenne meine Stärken nun viel besser. Ich weiß auch wann ich selber Hilfe von außen brauche und kann diese auch annehmen.

Eine meiner Stärken ist es, dass ich die Problemgebirge, in denen sich andere Menschen befinden, ziemlich gut erfassen kann.  Ich weiß, wie sich das anfühlt - aber auch dass es möglich ist dort wieder heraus zu kommen. Ich reiche gerne die Hand, damit andere aus ihrem Tief herauskommen.

Wie geht gute Förderung?

Vorweg: ich beziehe mich hier rein auf freiwillige Förderung durch Eltern, Erzieher und andere.

Viele Einrichtungen werben mit ihrer Förderung für Kinder, teilweise schon für die ganz Kleinen. Als Eltern ist man oft geneigt, auf diesen Zug aufzuspringen um dem Nachwuchs die besten Chancen gleich von Anfang an zu ermöglichen. Fördern ist doch etwas Gutes, das kann ja nur helfen, später, im Wettbewerb. Oder?

Entsprechend sehen die Angebote dann aus: Musikschule für Krabbelkinder, Englisch für Kindergartenkinder, Vorschulprogramme die eigentlich schon das erste halbe Schuljahr abdecken…

Aber: wem hilft das? Den Kindern, die sich vielleicht gerade gar nicht für die Angebote interessieren? Oder eher den Eltern, die eine diffuse Angst vor der Zukunft umtreibt?

An sich ist jedes Kind von sich aus auf lernen programmiert. Es braucht „nur“ die richtigen Anreize und die zur richtigen Zeit. Nämlich dann, wenn es sich für ein Thema interessiert. Will ein Kind Lesen lernen, dann wird es das tun (außer ich versuche es aktiv daran zu hindern). Eine Fremdsprache erlernt es auch, wenn es das möchte, und das viel leichter als wenn es von außen vorgegeben wird.

Wie geht also gute Förderung, wenn die Kinder „gar nicht wollen“? Nach Zeit- und Lehrplan eher nicht. Wohl aber, indem man jedes Kind individuell beobachtet und den Neigungen entsprechend Dinge anbietet. Es interessiert sich für Buchstaben? Es gibt Dutzende spannende Dinge, die man daraus machen kann. Es backt gern? Super, da lernt es gleich auch noch Mengen und Gewichte.

Sich zurückzuhalten und nach dem Kind zu richten hilft auch hier. Abwarten, beobachten, Angebote machen und ansonsten Vertrauen ins Kind haben.

Friedvolle Elternschaft und Hochbegabung – geht das?

Vielleicht ist es eine komische Frage, aber ich erlebe immer wieder, dass von Kindern, die sich durch Intelligenz hervor tun, auch mehr verlangt wird als von Gleichaltrigen verlangt würde – emotional und körperlich gesehen. Da wird dann nicht das Kind als Ganzes gesehen, sondern von einer Eigenschaft auf den Rest geschlossen. Weil das Kind so pfiffig ist, muss es ja auch gut in der Schule sein. Oder gerne teilen. Oder „verstehen dass man nicht haut“.

Aber auch ein (kognitiv) hoch begabtes Kind ist zunächst erst mal ein Kind. Es lernt vieles erst noch. Und möchte gesehen werden. Es hat wahrscheinlich andere Bedürfnisse was seinen Wissensdurst angeht. Aber es möchte auch dazugehören und das ohne sich verbiegen zu müssen.

Leider sind immer noch sehr viele Erwachsene der Meinung, dass das Kind sich anpassen müsse. Dass man es vorbereiten müsse auf die Gesellschaft. Das Kind lebt aber bereits seit seiner Geburt in der Gesellschaft. Es merkt durchaus, dass es „anders tickt“ als viele Gleichaltrige. Und genau da wäre es fatal zu verlangen, dass das Kind sich anpassen müsse. Denn das vermittelt ihm, es wäre falsch, wie es ist.

Jedes Kind ist richtig, so wie es ist. Es ist manches mal herausfordernd, ja, aber ist es wirklich lohnend das Selbstwertgefühl des Kindes auf’s Spiel zu setzen? Ganz besonders bei Kindern, die wissen oder spüren dass sie „irgendwie anders“ sind?

Ich glaube, dass friedvolle Elternschaft gerade bei hochbegabten Kindern sehr sehr wertvoll ist. Das Gefühl auf Augenhöhe diskutieren zu können, argumentieren zu dürfen, gehört zu werden. Das ist es, was meiner Meinung nach hochbegabten Kindern allzu oft fehlt.

Ideen für mehr Achtsamkeit im Alltag

Aus meiner Challenge „5 Tage 5 Sinne“ zum Thema Achtsamkeit bei Instagram entstand auch dieser Beitrag mit Ideen für Achtsamkeit im Alltag.

Hören

Hast Du schon einmal Deinem eigenen Atem zugehört? Und versucht Dich nur darauf zu konzentrieren? Versuche es mal. Rauscht er in den Ohren? Hört es sich anders an wenn Du tiefer atmest?
Du kannst auch dem Atem Deiner Lieben zuhören.

Das Gegenteil von hören ausprobieren: die Stille. Kopfhörer auf und alles ausblenden. Wahrsheinlich tauchen dann mehr Gedanken oder innere Geräusche auf. Lass sie zu, betrachte sie neugierig und ölass sie ziehen. Wie geht es Dir damit?

Sehen

Wie oft gehen wir „unsere“ Wege: zur Arbeit, zum Kindergarten oder der Schule, zum Einkaufen – und alles wieder zurück. Alles bekannte Wege. Nimm Dir einmal die Zeit, einen dieser Wege ganz bewusst zu gehen und Dich genau umzusehen. Vielleicht fällt Dir etwas auf, was Du vorher noch nicht bewusst wahrgenommen hast.

Fühlen

Ich beziehe mich hier auf den Tastsinn, auch wenn „fühlen“ so viel mehr ist. Doch dazu später. Es sind die Füße, die Dich treu durch den Tag tragen. Achte beim Gehen immer einmal ein paar Schritte darauf wie es sich anfühlt, den Fuß aufzusetzen, abzurollen. Kannst Du unterschiedliche Bodenbeläge (durch die Schuhe) erfühlen?

Achte beim Gehen einmal auf Deine Haltung und verändere sie bewusst. Rücken gerader oder ein wenig mehr krumm. Was ändert sich? Fühlst Du Dich anders, wenn Du den Kopf hängen lässt oder gerade nach vorne blickst?

Wie fühlt sich das Wasser an, wenn Du es über Deine Hände laufen lässt? Kühlt es, oder wärmt es Dich eher? Was ist Dir lieber?

Riechen

Trinkst Du morgens einen Tee oder Kaffee, oder vielleicht Kakao? Vielleicht nimmst Du Dir schon die Zeit, Dein Getränk bewusst zu genießen. Vielleicht hast Du diese Zeit auch nicht immer. Hast Du schon einmal versucht, zuerst einfach den Geruch Deines Lieblingsgetränks wahrzunehmen? Einige Atemzüge nur dem Schnuppern zu widmen? Ich persönlich finde den Geruch von Kaffee herrlich. Erstaunlich auch den Unterschied zwischen Geruch und Geschmack bei einigen Teesorten. Ist Dir beim Schnuppern etwas besonders angenehm?

Schmecken

Kennst Du das auch? Die Zeit rennt, die Termine warten und der Magen knurrt. Also schnell noch ein Bissen Frühstück, dann schnell los? Beim Mittagessen vielleicht noch Mails checken. Oder gleich ganz vergessen, weil man den ganzen Tag so eingespannt ist, dass das irgendwie hinten runter fällt? Plane Dir heute ein bisschen Zeit ein, einige Bissen ganz bewusst zu schmecken. Wie geht es Dir damit?

Entspannung

Abends entspanne ich gerne ganz bewusst. Dort ist der Körper in Ruhe, nichts lenkt ab und ich kann mich wirklich darauf konzentrieren, ob ich irgendwo verspannt bin. Meist sind das die Schultern bei mir. Die versuche ich dann aktiv locker zu lassen, zu entspannen. Es fühlt sich so an als ob ich tiefer ins Kissen bzw. die Matratze sinke. Hast Du das schon einmal probiert?

Atmen

Bewusst ein- und ausatmen. Ob Du dabei zählst oder nicht ist egal, sei Dir nur des Atems bewusst, der Dich durchströmt. Wie er in Brust und Bauch strömt. Du kannst auch bewusst nur in Brust- oder Bauchraum atmen.